IoT Security Landscape Report

Cyberkriminelle fallen besonders gerne durch den Fernseher ein

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von Maximilian Schenner und cka

Bitdefender und Netgear haben ihren 2023 IoT Security Landscape Report präsentiert. Im Schnitt soll es täglich acht Angriffe auf Heimnetzwerke geben. Smart TVs sind die verwundbarsten IoT-Geräte - sie machen mehr als die Hälfte aller Schwachstellen aus.

(Source: Customdesigner / iStock.com)
(Source: Customdesigner / iStock.com)

Ganz langsam kriecht das Monster aus dem flackernden Bildschirm ins Wohnzimmer. Diese Szene aus dem 2002 erschienenen Horrorfilm “The Ring” ist weltbekannt. Auch in der echten Welt kommt das Unheil oft durch den Fernseher, wie der IoT Security Landscape Report von Bitdefender und Netgear zeigt. In diesem Fall sind es Hacker, die sich über Smart TVs Zugang zum Zuhause ihrer Opfer verschaffen - nicht physisch, sondern mittels Cyberattacken. 

52 Prozent, also mehr als die Hälfte aller Angriffe auf IoT-Geräte entfallen laut dem Bericht auf Smart TVs. Mit deutlichem Abstand folgen intelligente Steckdosen (Smart Plugs) mit 13 Prozent, Router (9 Prozent) und - ja, wirklich - Videorekorder (8 Prozent). Durchschnittlich würden täglich 8 Heimnetzwerke zum Ziel einer Cyberattacke, schreibt Bitdefender.

Cyberkriminelle nutzen dabei verschiedene Techniken, um die smarten Geräte anzugreifen, wie es weiter heisst. Die überwiegende Mehrheit davon, ganze 84 Prozent, entfalle auf Denial-of-Service- oder DoS-Angriffe, beispielsweise Port Scanning. Dabei werden die Geräte auf Schwachstellen untersucht, während sie möglicherweise noch ganz normal arbeiten. 11 Prozent der Taktiken sollen auf sensible Daten abzielen.

DoS stehe auch bei den tatsächlichen Effekten einer Attacke an der Spitze: In 31 Prozent der Fälle hören die Geräte infolge eines Angriffs auf, zu arbeiten. Overflow-Attacken machen laut Bitdefender 29 Prozent aus, gefolgt von Schadcode-Exekution (12 Prozent), der Korruption von Arbeitsspeicher (10 Prozent) und dem Erlangen von Privilegien (7 Prozent). 

Meist würden die Angreifer auf bereits bekannte Schwachstellen abzielen. Bitdefender nennt etwa die Sicherheitslücke Double Pulsar (CVE-2021-0143). Ein Hauptfaktor für für die Smart-Home-gefahren seien die schwachen Sicherheitsmechanismen von IoT-Geräten. Bis auf weiteres soll die Lage kritisch bleiben, schreiben die Experten von Bitdefender. Die Zahl der IoT-Geräte nehme stetig zu, während Hacker ihre Bemühungen weiter intensivieren. 

Bitdefender rät Smart-Home-Nutzern folgende Schutzmassnahmen:

  • Alte Geräte, die nicht mehr benutzt werden, durch Nachfolgemodelle ersetzen
  • Jede smarte Hardware sollte Teil eines dedizierten Gastnetzwerks sein, um sie vom Hauptnetzwerk zu isolieren.
  • Mit jeder verfügbaren neuen Firmware sind die Geräte zu patchen.
  • Nutzer sollen Router und Gateways mit Sicherheitsfunktionalitäten nutzen.
  • Ein Smart-Home-Scanner untersucht das Heimnetzwerk nach Geräten mit Schwachstellen.
  • Nutzer sollten Local-Area-Network (LAN)-Geräte nicht ohne Not an das Internet anbinden

Mehr Sicherheitstipps für den gebrauch von IoT-Geräten finden Sie auch hier.

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