Bedrohungsreport für das erste Quartal 2023

G Data konstatiert: Cyberangriffsversuche stagnieren auf hohem Niveau

Uhr
von Coen Kaat und yzu

Die Anzahl Cyberattacken, die G Data im ersten Quartal 2023 abgewehrt hat, ist leicht gestiegen im Vergleich zum Vorquartal. Das Risiko bleibt hoch - da Cyberkriminelle keine Schwachstellen auslassen, um Firmen und Privatpersonen zu attackieren.

(Source: sitthiphong / stock.adobe.com)
(Source: sitthiphong / stock.adobe.com)

G Data hat seinen aktuellen Bedrohungsreport veröffentlicht. Demnach stagniert die Anzahl der abgewehrten Attacken auf einem hohen Niveau, wie der deutsche Anbieter von IT-Security-Lösungen mitteilt.

Die Anzahl abgewehrter Attacken stieg leicht um 2 Prozent vom letzten Quartal 2022 zum ersten Quartal 2023. Der eigentlich zu erwartende Rückgang aufgrund saisonaler Rahmenbedingungen sei ausgeblieben, schreibt das Unternehmen.

Dieser Anstieg betrifft aber nur private User. Wenn man die Zahlen aufschlüsselt, sieht man, dass die Anzahl abgewehrter Angriffsversuche auf private Nutzerinnen und Nutzer um 3,9 Prozent stieg. Derweil sanken die Versuche auf Unternehmen um über 8 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Im Vergleich zum ersten Quartal 2022 sank die Zahl der abgewehrten Attacken auf Unternehmen sogar um mehr als 50 Prozent. Dies führt G Data auf die im Zuge des Ukraine-Krieges massiv gestiegene Anzahl Angriffsversuche im ersten Quartal 2022 zurück. Die Anzahl abgewehrter Angriffe auf Privatpersonen sank im Jahresvergleich um 6,7 Prozent. "Das Risiko von Cyberattacken für Unternehmen und Privatpersonen ist unverändert hoch", sagt Tim Berghoff, Security Evangelist bei G Data.

Tim Berghoff, Security Evangelist bei G Data. (Source: zVg)

Tim Berghoff, Security Evangelist bei G Data. (Source: zVg)

Keine Sicherheitslücke wird ausgelassen

Der aktuelle Bedrohungsreport zeige auch, dass Cyberkriminelle schnell auf eine veränderte Lage reagieren könnten. Schliessen Softwareanbieter eine bekannte Sicherheitslücke, sind sie schon dabei, eine andere auszunutzen, heisst es in dem Bericht.

"Die aktuellen Untersuchungen zeigen, dass Cyberkriminelle keine Schwachstellen auslassen, um in Netzwerke einzudringen", sagt Berghoff. "Und sie finden immer noch neue Möglichkeiten, Systeme mit Schadsoftware zu kompromittieren." Als Beispiel nennt G Data etwa Schwachstellen im Unified Extensible Firmware Interface (UEFI).

Das UEFI-Bootkit Blacklotus beispielsweise kann den Secure-Boot-Modus von Windows umgehen und verschiedene Sicherheitsfeatures so lahmlegen oder umgehen. Der Schädling ist seit Oktober in Hackerforen erhältlich. Lesen Sie hier mehr dazu.

Übrigens: G Data hat im Februar einen Virenschutz in der Cloud lanciert. Mit "Verdict-as-a-Service" können Kunden Dateien hochladen und diese in der Cloud prüfen, ob diese schädlich sind, wie Sie hier nachlesen können.

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qE9F6iXb

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