Global Entrepreneurship Monitor

Mehr Unternehmergeist in der Deutschschweiz als in der Romandie

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von Calvin Lampert und lha

Verglichen mit anderen Ländern hinkt die Schweiz bezüglich Unternehmergeist hinterher. Zudem gibt es grosse Unterschiede zwischen den Sprachregionen. Im Tessin sieht die Bevölkerung am wenigsten Chancen zur Firmengründung.

(Source: Mindandi / Freepix)
(Source: Mindandi / Freepix)

In der Schweiz ist das Leisten eines positiven Beitrags zur Gesellschaft mit 57,4 Prozent der stärkster Motivator für die Gründung einer Firma. Darauf folgen die Notwendigkeit der Arbeit mit 47,1 Prozent und der Aufbau von Wohlstand mit 37,1 Prozent. Die Fortführung eines Familienbetriebs stellt für lediglich 11,2 Prozent eine Motivation dar. Das zeigt der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) der Hochschule für Wirtschaft in Freiburg (HSW-FR), der die Einstellungen zum Thema Geschäftsgründung in unterschiedlichen Ländern und Sprachregionen misst.

Generell unterscheide sich die Chancenwahrnehmung in den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz. Im deutschsprachigen Teil erkannten 54,8 Prozent Chancen für eine Unternehmensgründung innerhalb von sechs Monaten, in der Romandie waren es 33,2 Prozent und im Tessin lediglich 11,8 Prozent. Wie im GEM steht, bedarf es noch einiger Anstrengungen, um das Unternehmertum als Arbeitsmodell der Wahl zu fördern.

Als ein Land mit einem hohen Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner falle die Schweiz in das Niveau A des GEM, habe jedoch mit 38,3 Prozent eine weniger ausgeprägte unternehmerische Ader als andere Länder im Niveau A. Dort liege der Durchschnitt bei 65,1 Prozent.

Auch bei der Digitalisierung hinkt die Schweiz laut GEM noch hinterher. Die Nutzung von Digitaltechnologien zum Verkauf von Produkten sei in der Schweiz mit 31,9 Prozent bei Unternehmen, die nicht älter als 5 Jahre sind, besonders schwach vertreten. Der Durchschnittswert der Niveau-A-Länder liege bei 48,5 Prozent. Bei älteren Schweizer Unternehmen liege er sogar bloss bei 20,5 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt von 37,9 Prozent. 

Nicht allzu schlecht schlägt sich die Schweiz als Standort für neue Start-ups. In Europa steht sie auf Platz 6, global auf Platz 11. In welchen Städten in der Schweiz Start-ups am besten gedeihen finden Sie hier heraus.

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