Focus: Generative KI

Navigieren im KI-Zeitalter: Chancen und Fallstricke

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von Kevin D. Klak, Geschäfts­führer, ­Digitalrat

Mit KI-Tools entstehen zahlreiche neue Möglichkeiten für Schweizer KMUs. Aufgaben werden schneller und kostengünstiger erledigt. Doch trotz KI bleibt die menschliche Überprüfung unerlässlich. Es gilt, diese Chancen zu nutzen und sich den Heraus­forderungen proaktiv zu stellen.

Kevin D. Klak, Geschäftsführer, Digitalrat. (Source: zVg)
Kevin D. Klak, Geschäftsführer, Digitalrat. (Source: zVg)

Die künstliche Intelligenz hat die vergangenen Jahre ein Schattendasein gefristet, währenddem es einen Hype um Kryptowährungen und das Metaverse gegeben hat. Doch dann tauchte Ende des letzten Jahres «ChatGPT» auf. Seitdem werden in noch nie dagewesener Kadenz neue KI-Tools lanciert, die uns mit Effizienz- und Automatisierungsversprechen locken. Sei es in der Entwicklung von Bildern, Kalkulationen oder gar im Setup von Websites. 

Neue Horizonte für Mitarbeitende

Für Mitarbeitende eröffnen sich dadurch neue Horizonte. So war etwa das Erstellen von Inhalten sehr zeitaufwendig: Texte schreiben, Produktbilder erstellen, Videos produzieren etc. Dank künstlicher Intelligenz hat sich dieses Szenario bereits seit Jahren verändert. Heute stehen diverse KI-Werkzeuge zur Verfügung, die es ermöglichen, ansprechende und relevante Inhalte in noch kürzerer Zeit zu wesentlich tieferen Kosten zu erstellen. So haben wir in einem Pilotversuch eine neue Marke, ein Produkt und die Vermarktungsstrategie innert weniger Tage mit KI-Tools entwickelt. Doch KI tut nichts von allein. Es braucht den Menschen als Taktgeber.

Herausforderungen und Vorteile

Dabei gilt es, sich erst durch die vielfältigen Angebote zu kämpfen. Man stellt schnell fest: Wo KI draufsteht, ist nicht immer KI drin. Welche konkreten Vorteile und Herausforderungen bringen also diese neuen Tools mit sich? Welche Grundlagen sollte man beherrschen?

Um diese grundlegenden Fragen zu beantworten, gilt es, den Fokus auf die eigenen Prozesse zu legen. So können repetitive Arbeiten oder zeitraubende Aufgaben zu einem ersten Einsatzgebiet für KI-Tools werden. Der Umgang mit diesen Daten ist jedoch nicht geregelt und unkontrolliert. Gewisse KI-Tools können zwar lokal installiert und autark von Verbindungen zum Internet eingesetzt werden. Der Datenabfluss hält sich so in Grenzen. Daten aus Finanzsystemen sollten trotzdem vorerst Tabu sein. Es gilt also, nicht nur Erfahrungen mit KI-Werkzeugen zu machen, sondern auch ein internes Regelwerk zu erstellen, was man mit KI bearbeiten möchte und was nicht. 

Praktische Anwendungen und Grenzen von KI

Wiederkehrende Aufgaben, wie die Planung von Social-Media-Beiträgen, Excel-Formeln oder das Versenden von E-Mails sind geeignet für KI-Tools. Genauso Blogbeiträge oder Artikelbeschriebe für Webshops, Flyer- oder Katalogtexte. Unstrukturierte Daten können in hoher Geschwindigkeit analysiert und strukturiert werden. Der Einsatz spart Zeit und Ressourcen und ermöglicht es, sich auf kreative oder strategische Aufgaben zu konzentrieren. 

Abgesehen vom erwähnten Datenabfluss gilt es auch zu beachten, dass Resultate der künstlichen Intelligenz immer durch Menschen geprüft werden müssen. Die KI kennt spezifische Schreibweisen nicht immer, erfindet mal Kontext oder ist mit lokalen Gesetzen nur bedingt vertraut. Hier benötigt es Fachspezialisten der Hauptthematik und keine Mitarbeitenden, die nur gut mit KI-Tools umgehen.

Die Integration von KI-Werkzeugen bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Optimierung und Effizienzsteigerung. Es ist aber unerlässlich, die damit verbundenen Herausforderungen zu erkennen und die notwendigen Kompetenzen zu entwickeln, um diese Tools effektiv und verantwortungsbewusst einzusetzen.

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