KI-Hype beflügelt den globalen Cloud-Markt

Das Cloud-Geschäft scheint sich zu beleben, aber nur allmählich. Die globalen Ausgaben für Cloud-Dienste sind 2023 um 18 Prozent auf 290,4 Milliarden US-Dollar gestiegen, wie aus Zahlen des Marktforschers Canalys hervorgeht. Doch die Wachstumsrate verlangsamt sich weiter: Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte sie um 11 Prozentpunkte. 

Im vierten Quartal 2023 zog das Geschäft gemäss Canalys leicht an. Die Cloud-Ausgaben stiegen demnach um 19 Prozent auf 78,1 Milliarden Dollar. Und im laufenden Jahr dürften die Ausgaben um 20 Prozent steigen, schätzt die Marktforschungsfirma. 

Die Begründung der Prognose: Steigt die Nachfrage nach KI-Diensten, zieht auch das Cloud-Geschäft an. Die grossen Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft und Google würden denn auch zunehmend in KI und insbesondere in generative KI investieren - in Erwartung, dass die zunehmende Nutzung entsprechender Technologien die Umsätze im Cloud-Geschäft ankurbelt. 

Das globale Cloud-Geschäft wächst deutlich langsamer als noch vor ein paar Jahren. Microsoft wächst im Cloud-Bereich aktuell am schnellsten. (Source: Canalys)

Microsoft auf der Überholspur

66 Prozent der globalen Cloud-Ausgaben gehen aufs Konto der drei grössten Hyperscaler. Im vierten Quartal 2023 profitieren vor allem Microsoft und Google Cloud von Umsatzwachstum. 

Microsoft verbuchte im Cloud-Geschäft ein Wachstum von 30 Prozent, was deutlich über dem Branchendurchschnitt von 19 Prozent liegt. Microsoft Azure erreichte gemäss Canalys im vierten Quartal 2023 einen Marktanteil von 26 Prozent. Das sind drei Prozentpunkte mehr als noch vor einem Jahr. 

Beim Branchenprimus AWS ziehen die Cloud-Erlöse zwar nach wie vor an - mit einem Zuwachs von 13 Prozent im vierten Quartal hängt das Unternehmen jedoch seinen Konkurrenten hinterher. AWS bleibt zwar mit einem Marktanteil von 31 Prozent der Marktführer. Der Cloud-Anbieter kämpft allerdings seit einigen Quartalen mit sinkenden Wachstumsraten. 

Der Marktanteil von AWS schrumpft auf 31 Prozent; Microsoft macht derweil drei Prozentpunkte gut und kommt nun auf 26 Prozent; Google Cloud kann seine 10 Prozent halten. (Source: Canalys)

Übrigens: Wie sich das Konzept der digitalen Souveränität mit Cloud-Diensten vereinbaren lässt und weshalb die "Swiss Cloud" noch immer eine Chance hat, erklärt Rechtsanwalt Christian Laux im Interview.