Das sind die Vorwürfe gegen Telegram-Gründer Pawel Durow
Der Polizeigewahrsam ist für den 39-jährigen Techmilliardär verlängert worden. Die Anschuldigungen umfassen 12 Punkte.
Die französische Justiz hat am Montagabend die Öffentlichkeit darüber informiert, warum gegen Pawel Durow, den Chef und Gründer des Messenger-Dienstes Telegram, eine Strafuntersuchung läuft.
Der Polizeigewahrsam sei am 25. August von einem Untersuchungsrichter verlängert worden und könne bis zu 96 Stunden (d.h. bis zum 28. August 2024) dauern, da das Verfahren für die genannten Straftaten im Bereich der organisierten Kriminalität liege.
Die 12 konkreten Anschuldigungen, derentwegen nun gegen Durow ermittelt wird, (in Juristendeutsch, übersetzt aus dem Französischen, leicht gekürzt):
- Betreiben einer Online-Plattform, um eine illegale Transaktion in einer organisierten Bande zu ermöglichen (Mittäterschaft),
- Weigerung, auf Ersuchen der zuständigen Behörden Informationen oder Unterlagen zu übermitteln, die für die Durchführung und den Betrieb gesetzlich zulässiger Abhörmassnahmen erforderlich sind,
- Besitz von pornografischen Bildern von Minderjährigen (Mittäterschaft),
- Organisierte bandenmässige Verbreitung, Angebot oder Bereitstellung von pornografischen Abbildungen von Minderjährigen (Mittäterschaft),
- Erwerb, Transport, Besitz, Anbieten oder Verkauf von Betäubungsmitteln (Mittäterschaft),
- Anbieten, Überlassen oder Zurverfügungstellen ohne rechtmässigen Grund von Geräten, Instrumenten, Programmen oder Daten für Hacking (Mittäterschaft),
- Organisierter Betrug (Komplizenschaft),
- Bildung einer kriminellen Vereinigung mit dem Ziel, ein Verbrechen zu begehen, das mit einer Freiheitsstrafe von 5 oder mehr Jahren bedroht ist,
- Geldwäsche von Erträgen aus Verbrechen oder Vergehen in organisierten Gruppen,
- Erbringung von kryptologischen Diensten zur Gewährleistung von Vertraulichkeitsfunktionen ohne Konformitätserklärung,
- Bereitstellung eines Kryptologie-Tools, das nicht nur die Authentifizierung oder Integritätsüberwachung ohne vorherige Erklärung gewährleistet,
- Import eines Kryptologie-Tools, das die Authentifizierung oder Integritätsüberwachung ohne vorherige Anmeldung gewährleistet.
Der Chef der französischen Behörde zur Bekämpfung von Verbrechen gegen Minderjährige (OFMIN), Jean-Michel Bernigaud, hatte zuvor erklärt: "Der Kern dieses Falles ist der Mangel an Mässigung und Kooperation seitens der Plattform [...], insbesondere im Kampf gegen die Pädokriminalität."
In dem auf der Social-Media-Plattform X veröffentlichten Schreiben der Pariser Staatsanwaltschaft (siehe Quellen) heisst es weiter: "Die mit dieser gerichtlichen Untersuchung beauftragten Untersuchungsrichter haben das Zentrum zur Bekämpfung der digitalen Kriminalität (C3N) und das Nationale Amt für Betrugsbekämpfung (ONAF) mit der Fortsetzung der Ermittlungen beauftragt."
Pawel Durow war am 24. August nach der Landung seines Privatjets auf dem Flughafen Le Bourget nahe Paris überraschend festgenommen worden.
Dieser Artikel ist zuerst bei "Watson" erschienen.
Update: Graubünden erweitert E-Voting-Tests
Was die Schweiz 2025 am meisten googelt
"KI wirkt wie ein Katalysator für das Thema Souveränität"
Das Ende des Bottom-up – warum CIOs jetzt radikal umdenken müssen
V wie VUCA
Justizbehörden ermitteln gegen fünf Softwareone-Kaderleute
Cloud-Services und künstliche Intelligenz sicher nutzen
Swiss Cyber Security Days 2026 –neue Wege zur digitalen Souveränität
Schweizer Antwort auf «Hyperscaler-Angst»