Sechs Gewinner und eine Regierungsrätin

Swiss CISO Awards - Logitech-CISO schnappt sich die Krone

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von Coen Kaat und tme

Die zweiten Swiss CISO Awards sind vorbei. Vier Cybersecurity-Spezialisten nahmen einen der Preise in Empfang. Zudem verlieh die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh an der Veranstaltung noch zwei weitere Cybersecurity-Auszeichnungen.

Die Swiss CISO Awards sind am 26. November in die zweite Runde gegangen. Und schon bei der zweiten Ausführung kam der Event in anderem Gewand daher: 2024 fand der Anlass zwar wieder im Rahmen der Global Cyber Conference statt, aber neu im Zürcher Club Aura. Für das Gala-Dinner hatte das Swiss Cyber Institute, der Organisator der Awards, die Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh eingeladen. 

Mehr zur diesjährigen Global Cyber Conference finden Sie hier

"Für die Regierung des Kantons Zürich ist Cybersecurity eine Top-Priorität", sagte Walker Späh. "Deshalb hat die Regierung des Kantons Zürich das Cyber Defense Center (CDC) aufgebaut." Dabei handelt es sich um die zentrale Sicherheitseinrichtung, die sich um den Schutz der Daten & IT-Infrastruktur der Stadt Zürich kümmert, wie das CDC sich selbst beschreibt. "Das Ziel des CDC ist es, die Cybersecurity im Kanton Zürich zu verbessern", erklärte Walker Späh. "Und es soll als verlässlicher Partner helfen, Vertrauen aufzubauen in einer vernetzten Welt."

Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh an den Swiss CISO Awards 2024. (Source: Netzmedien)

Zürcher Regierungsrätin Carmen Walker Späh an den Swiss CISO Awards 2024. (Source: Netzmedien)

"Die Bürger und Bürgerinnen müssen Vertrauen in ihren Staat und in ihre Dienstleistungen haben", sagte die Regierungsrätin. Ohne Vertrauen könne heute weder eine Administration noch ein Business funktionieren. "Dieses Vertrauen wird langsam gewonnen und geht sehr leicht verloren. Es ist also eine sehr kostbare Ressource, die es wert ist, geschützt zu werden."

Excellence in Cybersecurity Education und Cybersecurity Research Awards

"So viel ich weiss, erhält der Kanton Zürich heute keinen Award", witzelte die Walker Späh während ihrer Rede. Es scheine also noch Raum für Verbesserung zu geben. "Andererseits hat aber noch niemand meinen persönlichen Account gehackt! Offenbar machen wir also etwas richtig."

Walker Späh nahm zwar tatsächlich keine Award entgegen; sie war aber bei den Swiss CISO Awards, um zwei Preise zu überreichen. Den Excellence in Cybersecurity Education Award, der erste Preis des Abends, erhielt Khalid Mohammed Al Hashimi, Director of National Cyber Empowerment and Excellence Affairs bei der National Cyber Security Agency von Katar. Anschliessend erhielt das Center for Security Studies der ETH Zürich den Excellence in Cybersecurity Research Award. 

(Source: Netzmedien)

Excellence in Cybersecurity Education: Khalid Mohammed Al Hashimi, Director of National Cyber Empowerment and Excellence Affairs bei der National Cyber Security Agency von Katar, erhielt den Excellence in Cybersecurity Education Award. (Source: Netzmedien)

(Source: Netzmedien)

Excellence in Cybersecurity Research: Das Center for Security Studies der ETH Zürich erhielt den Excellence in Cybersecurity Research Award. (Source: Netzmedien)

Future Leader Award

Die eigentlichen Swiss CISO Awards begannen mit der Auszeichnung des Future Leader. Dieser Preis zeichne eine Person aus, die man auf dem Schirm haben sollte, weil sie nach Einschätzung der Jury in naher Zukunft einen bedeutenden Beitrag leisten wird. Es ist der einzige CISO-Award, der nicht zwingend an einen CISO gehen muss. 

(Source: Netzmedien)

Future Leader: Samir Aliyev, CEO vom Swiss Cyber Institute, Daniel Seiler vom NCSCS mit dem Future Leader Award, Marcel Zumbühl, CISO der Schweizerischen Post und Swiss CISO of the Year 2023, und Anastasiia Vollmar, Head of Marketing beim Swiss Cyber Institute (v.l.). (Source: Netzmedien)

In diesem Jahr ging der Future Leader Award an Daniel Seiler, Leiter Platform Services beim Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC). Seiler, der als Anwalt begann, bevor er in die Cybersecurity wechselte, bedankte sich bei seinem Team und betonte, wie wichtig Zusammenarbeit in dieser Branche ist. "Gemeinsam können wir Cybersecurity von einem Bereich der Angst zu einem Bereich der Möglichkeiten machen", sagte Seiler. 

Die Begründung der Jury in der Mitteilung der Veranstalter: "Daniel Seiler treibt die Innovation im Bereich der Cybersicherheit durch Projekte wie den Cyber Security Hub voran, der kritische Infrastrukturen schützen soll. Mit einer einzigartigen Mischung aus technischem, rechtlichem und operativem Fachwissen hat er aussergewöhnliche Führungsqualitäten und Visionen bewiesen. Daniels kollaborativer Ansatz und sein proaktives Risikomanagement haben digitale Sicherheitspraktiken erheblich vorangebracht und ihn zu einem aufsteigenden Stern im Bereich der Cybersicherheit gemacht."

CISO for Digitization Award

Der zweite CISO Award ging an Michael Ruppe, CISO von Adcubum. Mit dem CISO for Digitization wurde er für seinen Beitrag zur Digitalisierungsstrategie und zur Denkweise seines Unternehmens gewürdigt. 

(Source: Netzmedien)

CISO for Digitization Award: Anastasiia Vollmar, Head of Marketing, und Samir Aliyev, CEO vom Swiss Cyber Institute, zusammen mit Michael Ruppe, CISO von Adcubum, und Alina Matyukhina, CSO und Global Head of Cybersecurity bei Siemens SI BP (v.l.). (Source: Netzmedien)

Die Begründung der Jury in der Mitteilung: "Michael Ruppe hat die Cybersicherheit nahtlos in die digitale Transformation von Adcubum integriert. Er leitete den sicheren Einsatz eines internen GenAI-Chatbots und implementierte eine KI-gesteuerte Sicherheitsautomatisierung. Er hat die Cloud-Sicherheit durch gezielte Schulungen, Bootcamps und fortschrittliche Frameworks verbessert und gleichzeitig die teamübergreifende Zusammenarbeit gefördert, um die Cybersicherheit mit den Geschäftszielen in Einklang zu bringen. Seine Initiativen, darunter ein Cybersecurity Escape Room, unterstreichen seinen innovativen Ansatz zur Förderung des Bewusstseins und der Widerstandsfähigkeit in einer digitalen Umgebung."

Einen CISO for Diversity gab es auch in diesem Jahr nicht. "Leider haben wir in diesem Jahr wieder keine Bewerbungen für diese Kategorie erhalten", erklärte Anastasiia Vollmar, Head of Marketing beim Swiss Cyber Institute, während der Veranstaltung. "Wir setzen uns aber dennoch weiterhin für diese Kategorie ein. Denn wir glauben, dass sie sehr wichtig ist." Der Award soll CISOs ehren, die sich für Vielfalt in ihren Teams einsetzen. 

Cybersecurity Excellence Award

In diesem Jahr gab es ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei Personen um die Auszeichnung als Swiss CISO of the Year. "Also entschieden wir uns dafür, neben dem Swiss CISO of the Year Award auch noch einen Cybersecurity Excellence Award zu verleihen", sagte Tom Schmidt, Partner und Leiter Cybersecurity bei EY Schweiz.

(Source: Netzmedien)

Cybersecurity Excellence Award: Anastasiia Vollmar, Head of Marketing beim Swiss Cyber Institute, Tom Schmidt, Partner und Leiter Cybersecurity bei EY Schweiz, Mostafa Hassanin, Group CISO bei der Swiss Marketplace Group, und Samir Aliyev, CEO vom Swiss Cyber Institute (v.l.). (Source: Netzmedien)

Der Cybersecurity Excellence Award ging an Mostafa Hassanin, Group CISO bei der Swiss Marketplace Group (SMG). "Keine Sorge, ich werde keine lange Rede halten, schliesslich habe ich auch noch Hunger", scherzte Hassanin, der seinen Preis zwischen der Vorspeise und dem Hauptgang des Gala-Dinners in Empfang nahm. Er wolle dem Publikum aber zwei Weisheiten mitgeben. Die erste: "No network, no password - no problem." Und die zweite: "Geniessen Sie, was Sie tun." Schliesslich verbringe man einen Drittel des Lebens mit der Arbeit, also solle sie auch erfreulich sein. Das zweite Drittel schlafe man und das dritte sei für die Familie. 

Die Begründung der Jury in der Mitteilung: "Mostafa Hassanin hat die Sicherheit von SMG mit einer passwortlosen Zero-Trust-Architektur und innovativen Lösungen wie Adaptive Push MFA neu definiert, um Betrug zu reduzieren und das Vertrauen der Nutzer zu stärken. Sein risikobasierter Ansatz und sein Fokus auf die Förderung einer Sicherheitskultur haben neue Massstäbe für Widerstandsfähigkeit und Exzellenz im E-Commerce-Sektor gesetzt."

Swiss CISO of the Year Award

Die Siegerin des CISO of the Year Awards hatte im Vorjahr bereits einen Cybersecurity Excellence Award erhalten; in diesem Jahr holte sie sich den Hauptpreis. Der Award ging an Tana Dubel, CISO von Logitech. In den drei Jahren, in denen sie diese Funktion ausübe, habe sie den Frauenanteil im Cybersecurity-Team von 12 auf 28 Prozent erhöht, sagte Schmidt. Ausserdem unterstütze sie Flüchtlinge bei der Weiterbildung zu Cybersicherheitsexperten und engagiere sich als Mentorin bei Women in Cyber. "Es klingt so, als ob wir den Diversity-Award verleihen, oder?", sagte Schmidt. 

(Source: Netzmedien)

Swiss CISO of the Year: Anastasiia Vollmar, Head of Marketing beim Swiss Cyber Institute, Tana Dubel, CISO von Logitech, Tom Schmidt, Partner und Leiter Cybersecurity bei EY Schweiz, und Samir Aliyev, CEO vom Swiss Cyber Institute (v.l.). (Source: Netzmedien)

Dubel war die einzige Frau unter den Finalisten für den Award. "Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr nicht sagen müssen, dass jemand ‘die einzige Finalistin’ ist", sagte sie dazu. Zum Thema Diversity und Inklusion hielt sie übrigens eine Keynote an der Global Cyber Conference. "Denn es gibt eine Menge von kleinen und grossen Massnahmen, die jeder von uns jeden Tag ergreifen kann", sagte die frischgebackene Swiss CISO of the Year. "Und hoffentlich wird das die Cybersecurity-Landschaft im nächsten Jahr verändern."

Die Begründung der Jury in der Mitteilung: "Tana Dubel hat die Cybersicherheitslandschaft von Logitech umgestaltet, indem sie eine Zero-Trust-Strategie eingeführt hat, die die Sicherheit erhöht und gleichzeitig die digitalen Innovationsziele des Unternehmens unterstützt. Unter ihrer Führung werden Cybersicherheitsinitiativen mit Logitechs übergeordnetem Ziel, der Förderung eines sicheren und nachhaltigen digitalen Arbeitsplatzes, in Einklang gebracht. Tanas Engagement für die Entwicklung von Talenten und Vielfalt hat den Anteil von Frauen in ihrem Team deutlich erhöht, so dass der Frauenanteil in der Belegschaft nun 28 Prozent und in den Führungspositionen 43 Prozent beträgt. Ihr robustes Risikomanagement, das mit der ISO-27001-Zertifizierung und einem 'A'-Sicherheitsrating von Riskrecon ausgezeichnet wurde, ist ein Beispiel für ihr Engagement für hervorragende Leistungen und Widerstandsfähigkeit im Bereich der Cybersicherheit."

Die Preise wurden vom Swiss Cyber Institute gemeinsam mit EY als Presenting Partner verliehen. Die Jury bestand in diesem Jahr aus: 

  • Clara-Ann Gordon, Board Member und Partner bei Niederer Kraft Frey
  • Öykü Isık, Professorin für Digitalstrategie und Cybersicherheit am IMD
  • Alina Matyukhina, CSO und Global Head of Cybersecurity bei Siemens SI BP
  • Tom Schmidt, Cybersecurity Leader im Finanzsektor bei EY Schweiz
  • Steve Ramsden, CISO und Digital Innovation/Architect beim Global Fund
  • Marcel Zumbühl, CISO der Schweizerischen Post und Swiss CISO of the Year 2023

Die Jury der Swiss CISO Awards 2024. (Source: zVg, Netzmedien; Montage: Netzmedien)

Die Jury der Swiss CISO Awards 2024 (v.l.): oben: Clara-Ann Gordon, Öykü Isık, Tom Schmidt; unten: Alina Matyukhina, Steve Ramsden, Marcel Zumbühl. (Source: zVg, Netzmedien; Montage: Netzmedien)

 

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Marcel Zumbühl, CISO der Schweizerischen Post und Swiss CISO of the Year 2023, an den Swiss CISO Awards 2024. (Source: Netzmedien)

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