Polizei zieht Cybercrime-Marktplatz den Stecker
Deutsche Ermittler verkünden die Festnahme eines Administrators des Cybercrime-Marktplatzes "Crimenetwork". Somit bereitet die Polizei der grössten deutschsprachigen Handelsplattform für illegale Waren und Dienstleistungen ein Ende.

Die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT), die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) haben einen der Administratoren von "Crimenetwork" festgenommen. Im Zuge der Festnahme konnte man die Server für die illegale Handelsplattform abschalten, wie es in der Mitteilung des BKA heisst.
"Crimenetwork" war seit 2012 in Betrieb und galt als grösster deutschsprachiger Cybercrime-Marktplatz für die Underground Economy. Über 100 Verkäufer handelten dort mit gestohlenen Daten, Drogen und illegalen Dienstleistungen wie zum Beispiel gefälschten Dokumenten. Mehr als 100'000 Kunden, überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, nutzten die Seite.
Die User bezahlten mit den Kryptowährungen Bitcoin (BTC) und Monero (XMR). Laut BKA wurden im Zeitraum von 2018 bis 2024 über "Crimenetwork" Umsätze in Millionenhöhe erzielt. Es handle sich um mindestens 1000 BTC und 20'000 XMR, also umgerechnet ca. 93 Millionen Euro. Die Betreiber der Plattform erhielten Provisionszahlungen in Höhe von eins bis fünf Prozent des Verkaufswerts der Waren. Ausserdem mussten Verkäufer monatliche Gebühren für beispielsweise Werbung oder Verkaufslizenzen an die Administratoren zahlen.
Die Polizei konnte bei der Festnahme des technischen Administrators von "Crimenetwork" umfangreiche Nutzer- und Transaktionsdaten sowie ein Vermögen im Wert von rund einer Million Euro in Kryptowerten sicherstellen. Der mutmassliche Täter befindet sich gemäss BKA derzeit in Untersuchungshaft.
Auch die Schweiz hilft dabei, internationale Cyberkriminelle zu fassen. Lesen Sie hier, wie Zürcher Strafverfolger an der Verurteilung eines Lockbit-Täters beteiligt waren.
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