Wie können IT-Dienstleister das Lock-in-Szenario vermeiden?
Der Fall VMware hat gezeigt, wie schnell Abhängigkeiten in der IT zur Belastung werden können. Open-Source-Lösungen tragen zu mehr Unabhängigkeit und Flexibilität bei. Was bedeutet dies für Schweizer IT-Dienstleister? Und was braucht es für die erfolgreiche Implementierung offener Standards?
Nach der Übernahme durch das US-amerikanische Softwareunternehmen Broadcom hat VMware sein Partnerprogramm grundlegend neu strukturiert. Das bisher offene Modell wurde durch ein Einladungsprinzip ersetzt, was die Zahl der autorisierten VMware-Partner deutlich reduzierte. Marktbeobachtende werten diese Umstellung als klare Benachteiligung kleinerer IT-Unternehmen, zu denen auch zahlreiche Schweizer IT-Dienstleister gehören. Die betroffenen IT-Dienstleistungsunternehmen sehen sich nun gezwungen, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und nach alternativen Lösungsansätzen zu suchen.
Die wichtigste Lehre aus den Umstellungen bei VMware: Selbst langjährige Partner und etablierte Anbieter können ihre Strategie teilweise abrupt ändern. Wer sich zu stark auf einen Hersteller verlässt, riskiert einen Vendor-Lock-in. IT-Dienstleistungsunternehmen sollten darum bereits in der Planungsphase von IT-Infrastrukturen prüfen, wie einfach sich einzelne Komponenten austauschen oder migrieren lassen.
Weg von proprietären Ökosystemen, hin zu offenen Standards
Offene Standards, klar definierte Schnittstellen und der Multi-Cloud-Ansatz helfen, die Gefahr einer Abhängigkeit zu minimieren und mehr technologische Spielräume zu schaffen. Die internationale Tech-Community setzt unter anderem darum verstärkt auf Open-Source-Lösungen. Diese ermöglichen es, IT-Infrastrukturen unabhängiger von proprietären Ökosystemen zu betreiben, und interoperable Systeme erlauben es, Dienste und Anwendungen flexibler zu kombinieren. Dadurch wird es möglich, auf Marktveränderungen oder strategische Neuausrichtungen einzelner Anbieter schneller zu reagieren – und dies, ohne die gesamte IT-Infrastruktur neu aufbauen zu müssen.
Eine cloudbasierte IT-Architektur, die auf Offenheit, Sicherheit und Skalierbarkeit ausgelegt ist, schafft die Grundlage für die erfolgreiche Implementierung neuer Tech-Lösungen und somit mehr Unabhängigkeit. Das senkt das Risiko, künftig stark von den Entscheidungen eines einzelnen Anbieters betroffen zu sein. Mit der Multi-Cloud können IT-Dienstleister Abhängigkeiten vermeiden und Workloads gezielt auf selbstgewählte Clouds verteilen. Was bedeutet dies in der Praxis? Und wie gelingt der Multi-Cloud-Ansatz?
Was IT-Dienstleister über den Multi-Cloud-Ansatz wissen müssen
Bei der Planung der Multi-Cloud-Strategie gilt es, zu definieren, welche Workloads in welcher Cloud betrieben werden. Kritische Daten wie etwa aus dem Finanz- oder Gesundheitswesen können in Schweizer Clouds mit hohem Datenschutzstandard laufen, während skalierbare Anwendungen in leistungsfähigen Public-Cloud-Plattformen betrieben werden. Wichtig für das Gelingen der Multi-Cloud-Strategie ist zudem, dass die eingesetzten Plattformen interoperabel sind. Auch die Netzwerkanbindung zwischen den einzelnen Clouds muss von Anfang an bedacht und geplant werden. Nur wenn Cloud-Architektur, maximaler Datenschutz und Interoperabilität zusammengedacht werden, können Schweizer Unternehmen das Potenzial und die Vorteile des Multi-Cloud-Ansatzes bestmöglich ausschöpfen.
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