KI-Agenten mischen das Geschäft mit Business-Software auf
Das Geschäft mit Business-Software steht vor einem Umbruch. Das klassische Geschäftsmodell mit Software-as-a-Service gerät in Bedrängnis – und im Business mit KI-Agenten kämpfen die mittelgrossen Player gleich mit doppelter Konkurrenz.
Die Anbieter von Business-Software sollten sich auf eine Disruption gefasst machen. Künstliche Intelligenz dürfte in diesem Geschäftsfeld die grössten Veränderungen seit der Einführung von Cloud Computing auslösen. Das inzwischen als klassisch geltende Betriebsmodell namens Software-as-a-Service (SaaS) mit nutzerbasierten Lizenzen und statischen Dashboards gerät unter Druck – darunter leiden nicht nur die kleinen, sondern auch die mittelgrossen Hersteller von Business-Software, wie «Business Insider» unter Berufung auf eine Studie des Beratungsunternehmens Alixpartners berichtet. Demnach schlittern viele Marktteilnehmer in den kommenden zwei Jahren in existenzielle Schwierigkeiten, wenn sie sich nicht schnell ans KI-Zeitalter anpassen.
Der Grund dafür ist, dass die Einführung von KI-Agenten vieles von dem, was die heutigen Lösungen für Enterprise Ressource Planning (ERP) oder Customer Relationship Management (CRM) ausmachen, überflüssig macht. Traditionelle ERP- und CRM-Lösungen haben beispielsweise oftmals komplexe User Interfaces, Dashboards und Klickpfade – das alles brauchen KI-Agenten nicht, weil sie per Sprache oder Chat interagieren und Aufgaben direkt ausführen können, ohne dass man als User wissen muss, wie man sich korrekterweise durch die Software klickt. Darüber hinaus basiert klassische Business-Software auf vordefinierten Arbeitsabläufen, etwa in Form von Statusübergängen oder Genehmigungsketten. KI-Agenten sind demgegenüber flexibler und können auch mit unstrukturierten Daten arbeiten, beispielsweise Mails auswerten und dabei relevante Anfragen erkennen, priorisieren und automatisch an zuständige Teams weiterleiten – ohne manuell gesetzte Tags oder Regeln.
Die mittelgrossen Anbieter von Business-Software bekommen der Studie zufolge doppelte Konkurrenz: einerseits durch grossen Player wie Microsoft oder Salesforce, die bereits Milliardenbeträge in die Entwicklung und fürs Marketing von KI-Anwendungen in ihren Business-Software-Lösungen investierten; andererseits durch agile, «KI-native» Start-ups, die entsprechende oder auch neue Anwendungen wesentlich kostengünstiger auf den Markt bringen. Wer in diesem Geschäftsfeld wettbewerbsfähig bleiben will, sollte sich also schnell an die neuen Anforderungen anpassen, so die Empfehlung der Studienautoren. Das bedeutet allerdings, nicht nur alles auf die Entwicklung von KI-Agenten zu setzen, sondern auch zu prüfen, wie ein Wechsel von einem nutzerbasierten zu einem ergebnisbasierten Preismodell funktionieren kann.
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