Was OpenAI-Daten über ChatGPT-User verraten
ChatGPT kommt inzwischen überwiegend im privaten Kontext zum Einsatz - vor allem für Tipps, Texte und als Google-Ersatz. Dies zeigt eine Studie von OpenAI, die der Frage nachgeht, wie sich die Nutzung von ChatGPT verändert.

Wer nutzt ChatGPT und zu welchem Zweck? Antworten darauf will eine Studie (PDF) von OpenAI liefern. Der ChatGPT-Hersteller publizierte die Ergebnisse in einem Diskussionspapier, das kein Peer-Review-Verfahren durchlaufen hatte. Die Untersuchung basiert auf einer "datenschutzfreundlichen Analyse" von 1,5 Millionen ChatGPT-Konversationen von rund 130’000 Usern, und zwar im Zeitraum zwischen Mai 2024 und Juni 2025, wie die Studienautoren schreiben.
Den Ergebnissen zufolge verändern sich die typischen Anwendungsmuster: Zwar nimmt die Nutzung bei der Arbeit laut OpenAI kontinuierlich zu, doch der Anteil der privaten Chats wächst schneller. Während 2024 noch etwa die Hälfte der Chats arbeitsbezogen war, sind es Mitte 2025 nur noch 27 Prozent. Inzwischen sind über 70 Prozent der Anfragen privater Natur.
Auch die Demografie der Nutzerinnen und Nutzer verändert sich: Anfänglich waren ChatGPT-User überwiegend männlich, inzwischen sind Frauen leicht in der Mehrheit - die Studie macht diesen Befund daran fest, dass mittlerweile 52 Prozent der Accounts auf weibliche Vornamen laufen. Fast die Hälfte aller Chats kommt von Menschen unter 26 Jahren. Besonders stark wächst die Nutzung gemäss OpenAI in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen.
Jüngere User nutzen ChatGPT vor allem im privaten Kontext; ältere User sowie solche mit höherer Bildung verwenden den Dienst hingegen überdurchschnittlich oft für Arbeitsaufgaben.
Ratschläge, Schreibarbeiten und Google-Ersatz
Drei Kategorien machen knapp 80 Prozent aller Unterhaltungen aus:
- praktische Ratschläge wie Hausaufgabenhilfe, Fitness- oder Alltags-Tipps;
- Informationssuche als Ersatz für klassische Google-Suchanfragen;
- das Schreiben, Bearbeiten oder Übersetzen von Texten.
Beim Arbeiten dominiert das Schreiben: 40 Prozent der Chats im beruflichen Kontext drehen sich darum. Zwei Drittel dieser Fälle betreffen das Bearbeiten, Kommentieren oder Übersetzen von Texten - weniger das Erstellen von Neuem. Das Programmieren hingegen spielt mit gut vier Prozent aller Anfragen nur eine Nebenrolle.
Die Studie klassifiziert ausserdem die Art der Interaktion: Knapp die Hälfte der Anfragen fällt in die Kategorie "Asking" (Informationssuche und Rat), 40 Prozent in "Doing" (konkrete Aufgaben wie Textschreiben) und elf Prozent in "Expressing" (Selbstdarstellung). In die letzte Kategorie fallen Konversationen, in denen die User ihre Ansichten oder Gefühle äussern, ohne dabei konkrete Informationen oder Handlungsempfehlungen zu suchen.
Die Untersuchung basiert auf automatisch ausgewerteten, anonymisierten Chat-Protokollen. Für demografische Merkmale wie Alter oder auch Vornamen, auf deren Basis die Studienautoren Rückschlüsse auf das Geschlecht der User zogen, stützte sich OpenAI auf die Angaben, die User bei der Registrierung für den Dienst gemacht hatten.
In einem weiteren Forschungspapier geht OpenAI übrigens darauf ein, warum generative KI gelegentlich Fehler macht respektive halluziniert und wie man dem Problem entgegenwirken kann. Mehr dazu lesen Sie hier.

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