Schweiz hinkt bei KI-Sicherheit am Arbeitsplatz hinterher
Das Bewusstsein für Online-Privatsphäre und Cybersicherheit ist in der Schweiz verbesserungsbedürftig, wie NordVPN im Rahmen einer Umfrage feststellt. Demnach besteht hierzulande insbesondere bezüglich KI-Sicherheit am Arbeitsplatz noch Aufholbedarf.

Das Bewusstsein für Online-Privatsphäre und Cybersicherheit hat sich in der Schweiz nur geringfügig verbessert - im Jahresvergleich um nur einen Prozentpunkt auf 58 Prozent. Dies geht aus einer jährlichen Umfrage von NordVPN hervor. Demnach verschlechterte sich die Schweiz im Bereich der digitalen Risikotoleranz von 67 auf 66 Punkte.
Schweizer Stärken und Schwächen
Die Schweizer Teilnehmenden zeichnen sich durch ein hohes Bewusstsein bezüglich grundlegender Praktiken aus: 98 Prozent der Befragten wissen, wie man starke Passwörter erstellt und 95 Prozent sind sich bewusst, welche Daten sie mit Apps teilen sollten. Sie kennen sich auch gut damit aus, wie man mit fragwürdigen Streaming-Diensten umgeht (95 Prozent) und welche sensiblen Daten sie nicht in sozialen Medien teilen sollten (92 Prozent).
Das Wissen über KI-Scams stieg laut NordVPN von 56 auf 62 Prozent. Parallel dazu verbesserte sich die Erkennung gefälschter URLs von 37 auf 42 Prozent und die Fähigkeit, auf Warnungen bei unbekanntem E-Mail-Zugriff zu reagieren, stieg von 80 auf 85 Prozent. Einzig das Bewusstsein für die Risiken beim Speichern von Kreditkartendaten im Browser sank leicht von 90 auf 87 Prozent, womit es wieder das Niveau von 2023 erreichte.
Den grössten Nachholbedarf für die Schweizer Teilnehmenden gibt es in den neuen und technischen Bereichen. Nur 6 Prozent wissen, was beim Einsatz von KI am Arbeitsplatz beachtet werden muss. Zudem mangelt es noch an Bewusstsein darüber, welche Daten die Internetanbieter als Teil der Metadaten sammeln. Auch Heim-WLANs sind noch gefährdet, da den Ergebnissen zufolge nur 19 Prozent der Teilnehmenden die Sicherheit ihres Netzwerks einschätzen können.
Globales Bewusstsein bleibt ähnlich
Insgesamt machten 30'792 Teilnehmende aus 186 Ländern an der Umfrage mit, wobei sich die Auswertung nur auf jene 31 Länder beziehen, in denen mindestens 200 Leute teilnahmen.
Das globale Bewusstsein für Privatsphäre und Cybersicherheit stagniert weiterhin und zeigt mit einem unveränderten Wert von 57 von 100 Punkten keine Verbesserung, wie die Auswertung zeigt. Teilnehmende verbessern ihre Onlinegewohnheiten, aber ihr Bewusstsein für Privatsphäre und ihre Risikotoleranz nehmen ab. Dies deutet darauf hin, dass sie zwar Routinen wie die Passwortverwaltung beherrschen, aber weniger auf neue Bedrohungen vorbereitet sind.
KI-gesteuerte Betrugsversuche würden inzwischen häufiger erkannt, teilt NordVPN weiter mit. Auch das Verständnis für Datenschutz-Tools habe zugenommen, von 27 auf 32 Prozent. Das Wissen darüber, wie Apps Daten weitergeben und wie man den Zugriff einschränken und persönliche Daten schützen kann, stieg ebenfalls an. Allerdings werden Updates und Aktualisierungen von Apps nach wie vor gerne übersehen. In diesem Bereich verzeichnet der VPN-Anbieter sogar einen leichten Rückgang von 56 auf 54 Prozent.
Marijus Briedis, Chief Technology Officer (CTO) bei NordVPN, kommentiert: "KI hat die Online-Risiken erhöht, aber die Grundlagen der Sicherheit haben sich nicht geändert. Die Menschen werden besser darin, Betrügereien zu erkennen, doch zu viele vergessen immer noch Updates durchzuführen oder verwenden Passwörter mehrfach – und genau diese kleinen Nachlässigkeiten nutzen Kriminelle aus."
Im DACH-Ländervergleich erreichte Deutschland 59 Punkte und lag damit knapp vor der Schweiz und Österreich, die jeweils 58 Punkte erzielten. Von den 31 analysierten Ländern, führt Litauen mit 63 Punkten die Rangliste an, gefolgt von Indien (62) und Singapur (61). Italien und Japan bildeten mit 50 Punkten die Schlusslichter.
Beim Thema Datensicherheit und der Nutzung von KI ist Vorsicht geboten. Wie schnell private Daten unfreiwillig im Internet landen können, zeigte kürzlich der KI-Chatbot Grok von Elon Musks Unternehmen xAI. Durch die „Teilen“-Funktion wurden über 370.000 Konversationen – meist ungewollt – öffentlich gemacht. Lesen Sie hier mehr darüber.
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