Umfrage von Red Hat

Schweizer Firmen sehen kaum KI-Nutzen

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von Joël Orizet und NetzKI Bot und dwi

Nur ein kleiner Bruchteil der Schweizer Firmen generiert aktuell einen Kundennutzen aus KI, wie eine Umfrage von Red Hat zeigt. KI-Investitionen sollen zwar steigen, doch Fachkräftemangel, hohe Kosten und Schatten-KI bremsen die Vorhaben aus.

(Source: wipawan / stock.adobe.com)
(Source: wipawan / stock.adobe.com)

Nur 3 Prozent der Unternehmen in der Schweiz ziehen einen direkten Kundennutzen aus ihren KI-Investitionen, wie aus einer Umfrage von Censuswide im Auftrag von Red Hat hervorgeht. Daran nahmen 909 IT-Entscheider sowie Software Engineers aus der EMEA-Region teil, darunter 107 aus der Schweiz. Die Ergebnisse kontrastieren mit den Plänen, die KI-Ausgaben bis 2026 um durchschnittlich 30 Prozent zu erhöhen, und dem verbreiteten Optimismus: 95 Prozent der hiesigen Befragten glauben, die Schweiz könne in drei Jahren eine globale Führungsrolle bei KI einnehmen.

Als grösste Hindernisse für dieses Ziel nennen die Befragten fehlende öffentliche Mittel (52 Prozent), mangelndes Engagement der Privatwirtschaft (48 Prozent) und einen Mangel an Nachwuchstalenten (43 Prozent). Hinzu kommen technische Hürden wie hohe Implementierungskosten (37 Prozent) und unzureichende Infrastruktur (35 Prozent).

Fachkräftemangel und Schatten-KI als Hürden

69 Prozent der Befragten bestätigen einen akuten Mangel an KI-Fachkräften. Noch dringender gesucht sind jedoch Mitarbeitende mit Cloud-Computing-Fähigkeiten (78 Prozent) und Security-Kompetenzen (77 Prozent). Gleichzeitig geben laut Red Hat 97 Prozent der Firmen an, mit Schatten-KI konfrontiert zu sein, also der nicht autorisierten Nutzung von KI-Tools durch Angestellte.

Als strategische Antwort auf diese Herausforderungen betrachten 98 Prozent der Befragten Open-Source-Software als wichtig, wie der Anbieter von Open-Source-Lösungen nicht ganz uneigennützig betont. Diese Einschätzung deckt sich mit den generellen IT-Prioritäten der nächsten 18 Monate, zu denen die Verschlüsselung für das Quanten-Zeitalter (79 Prozent), Virtualisierung (76 Prozent) und Multi-Cloud-Strategien (75 Prozent) gehören.

Die digitale Souveränität nimmt für 71 Prozent der Befragten eine Top-Priorität ein. Bei deren Umsetzung legen Schweizer Unternehmen den Fokus vor allem auf die Flexibilität bei der Wahl von IT-Anbietern (87 Prozent), operative Kontrolle (83 Prozent) und die Absicherung der Software-Lieferkette (81 Prozent).

 

Übrigens: Nur ein Drittel der Schweizer Unternehmen, die KI einsetzen, hat eine klare Datenschutzregelung im Umgang mit KI-gestützten Anwendungen, wie aus einer Umfrage von Sotomo im Auftrag der Axa-Versicherung hervorgeht - mehr dazu lesen Sie hier

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