Swiss Photonics Integration Center

Technologietransferzentrum öffnet seine Türen im Park Innovaare

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von Alexia Muanza und Übersetzung: Valentina Graziano, dwi

Das Swiss Photonics Integration Center hat im Park Innovaare in Villigen seine Türen geöffnet. Das Zentrum will Forschung und Industrie näher zusammenbringen und den Weg von photonischen Mikrochips in den Markt beschleunigen.

Der Switzerland Innovation Park Innovaare in Villigen. (Source: Park Innovaare)
Der Switzerland Innovation Park Innovaare in Villigen. (Source: Park Innovaare)

Gut ein Jahr nach der Eröffnung des Park Innovaare wird der Innovationsstandort weiter ausgebaut. Das Swiss Photonics Integration Center (Swiss PIC) wurde am 24. November 2025 in Villigen in Aargau eröffnet. Partner aus den Bereichen Forschung und Industrie gründeten das Zentrum im Jahr 2023 gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern des Paul Scherrer Instituts (PSI). Hauptziel der Allianz war laut Mitteilung, den Weg von photonischer Forschung zu marktreifen Anwendungen deutlich zu verkürzen. 

Swiss PICs Schwerpunkt liege auf der Photonik, also auf lichtbasierte Technologien. Darunter fallen Anwendungen wie optische Kommunikation, Sensorik, Quanteninformatik, KI oder Virtual Reality (VR). Das Zentrum unterstütze Unternehmen dabei, photonische Mikrochips zu entwickeln, die mittels passender Verbindungstechnik direkt in industrielle Produkte eingebaut werden können.

"Swiss PIC konfektioniert photonische Mikrochips von Technologiefirmen mit branchentypischen Steckern und ermöglicht damit einen raschen Zugang zu einem viel grösseren Anwendungskreis, als mit steckerlosen Mikrochips möglich wäre", erklärt Christoph Harder, CEO von Swiss PIC. Dieser Ansatz eröffne den Zugang zu einer breiteren Palette industrieller Anwendungen.

Das Zentrum bietet eine umfassende Infrastruktur - von der Beratung und Entwicklung von Integrationslösungen bis hin zur Vorbereitung der Kleinserienfertigung. Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen ab der Konzeptionsphase ermöglicht es laut Mitteilung, Kosten zu senken und die Markteinführungszeiten zu verkürzen. Swiss PIC sei Teil des AM-TTC-Netzwerks für fortschrittliche Fertigungstechnologien. Der Bund, PSI, OST, Swissphotonics sowie Ligentec und Polariton Technologies haben das Zentrum gemeinsam aufgebaut. Nach Anaxam sei es das zweite Technologietransferzentrum, das sich im Park Innovaare niederlässt.

Mit Swiss PIC wolle man die Vermarktung photonischer Technologien erleichtern, da die Integration für einen Grossteil der Branche nach wie vor eine grosse Herausforderung darstelle.

Hohe Präzision verlangt hohe Kosten

Eine der grössten Herausforderungen in diesem Bereich sei die erforderliche Präzision bei der Montage und Ausrichtung optischer und elektronischer Bauteile. Unternehmen würden dafür teure Spezialanlagen und Prozesse benötigen, die sich nur selten standardisieren lassen. Besonders für Start-ups und KMUs sollen dadurch erhebliche Einstiegshürden entstehen.

"Vor allem für Photonikunternehmen mit geringer Produktionsmenge stellt die Integration eine grosse Hürde für die Markteinführung ihrer Produkte dar", ergänzt Kirsten Moselund, Leiterin des Labors für Nano- und Quantentechnologien am Zentrum für Photonenforschung des PSI und Mitinitiatorin von Swiss PIC. Das grosse Interesse an der Einweihung ist laut der Forscherin der Beweis für die Photonik-Fertigung als Schlüsseltechnologie.

 

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