Wirtschaftlicher Nutzen fehlt noch

EFK nimmt Swiss Government Cloud unter die Lupe

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von Dylan Windhaber und cbi

Die Eidgenössische Finanzkontrolle hat das Programm zur Realisierung der Swiss Government Cloud einer ersten Prüfung unterzogen. Die Behörde kommt zum Schluss, dass der wirtschaftliche Nutzen für den Bund bisher noch nicht belegt ist.

(Source: rawpixel.com / freepik.com)
(Source: rawpixel.com / freepik.com)

Die technologisch veraltete Cloud-Infrastruktur des Bundes namens Atlantica soll durch die Swiss Government Cloud (SGC) ersetzt werden. Dafür hat das Parlament im Dezember 2024 einen Verpflichtungskredit von 246,9 Millionen Franken bewilligt. Die Umsetzung des Programms, gesteuert durch das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT), läuft von 2025 bis 2032 und kostet voraussichtlich etwa 319,4 Millionen Franken. Die Ausgaben für Nutzung und Migration sollen die Ämter selbst tragen.

Nun hat die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) das Programm einer ersten Prüfung unterzogen und dabei die Bedarfsdokumentation sowie die Wirtschaftlichkeitsrechnungen analysiert. Ein zentrales Ergebnis der EFK ist, dass der wirtschaftliche Nutzen der SGC für den Bund als Ganzes noch nicht aufgezeigt wurde. Auf Bundesebene sei jedoch im Jahr 2026 eine entsprechende Analyse vorgesehen. Die EFK hat, wie sie schreibt, eine entsprechende Empfehlung abgegeben.

Die Ausgestaltung der SGC schreite voran. Die benötigten Volumen für Prozessoren, Arbeitsspeicher und Speicher wurden laut Bericht eingeschätzt, wobei sich eine Tendenz zur stärkeren Nutzung der Public Cloud abzeichne. Die Nutzung der SGC soll jedoch nicht obligatorisch sein, und die Leistungsbezüger seien bislang keine festen Verpflichtungen eingegangen. Das BIT werde die Schätzungen, die Schwankungen unterliegen könnten, im Jahr 2026 aktualisieren. Die weitere Ausgestaltung der SGC erfolgt laut EFK im Rahmen von elf Projekten.

Auch die Vorbereitungen für die öffentlichen Beschaffungsverfahren laufen bereits, wie es weiter heisst. Diese sollen über Rahmenverträge mit einem "Pay as You Use"-Modell abgewickelt werden.

 

Die SGC hat übrigens seit Februar 2025 einen neuen Programmleiter. Stefano Camuso heisst der Nachfolger von David Lehmann beim BIT, wie Sie hier lesen können.

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