EFK kritisiert Digitalisierung und Finanzlage von Skyguide
Die Eidgenössische Finanzkontrolle hat das Digitalisierungsprojekt "Virtual Center" der Flugsicherung Skyguide erneut unter die Lupe genommen. Der Prüfungsbericht gibt Anlass zur Sorge.
Die Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) warnt vor erheblichen Finanzierungsproblemen bei der Flugsicherung Skyguide, die zu 99 Prozent im Besitz des Bundes ist. Ohne zusätzliche Finanzierung bestehe die Gefahr, dass das Unternehmen seinen Auftrag nicht mehr vollumfänglich erfüllen könne, heisst es in einem Bericht, in dem die EFK das Digitalisierungsprogramm "Virtual Center" von Skyguide ein weiteres Mal auf den Prüfstand stellt.
Mit dem Programm will Skyguide die Digitalisierung der Flugsicherung vorantreiben und das gesamte technische Set-up modernisieren. Über kurz oder lang sollen die Flugverkehrsleitenden in der Lage sein, jeden Bereich des Schweizer Luftraums von jedem Arbeitsplatz in den beiden Flugsicherungsstellen in Genf und Dübendorf aus zu bewirtschaften.
Der ursprünglich für 2024 vorgesehene Programmabschluss wurde bereits mehrmals verschoben, zuletzt auf das Jahr 2031. Es sei jedoch zu befürchten, dass sich der Abschluss noch weiter verzögert, merkt die EFK im Bericht an. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich inzwischen auf 286 Millionen Franken.
Eine der Ursachen für die Verzögerung sei der anhaltende Mangel an IT-Fachkräften. Die Unsicherheiten bei der Finanzierung der Geschäftstätigkeit des Unternehmens erschweren die Suche nach Lösungen gemäss der EFK zusätzlich. Zudem blieben die erwarteten Kosteneinsparungen aus.
Angesichts der schwierigen Lage empfiehlt die EFK, den Beitrag des Virtual-Center-Programms zur Erreichung der strategischen Unternehmensziele grundlegend zu überdenken. Eine solche Analyse solle Optionen und Abhilfemassnahmen aufzeigen und gegebenenfalls die Ziele selbst hinterfragen.
Skyguide steht übrigens vor einem Wechsel in der IT-Leitung: Klaus Meier, der derzeitige CTO und Mitglied der Geschäftsleitung, übernimmt im Juli 2025 eine neue Aufgabe - bis die Nachfolge geregelt ist, übernimmt Chief Business Development Officer Götz Ardey interimistisch als CTO. Mehr dazu lesen Sie hier.
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