Nachgefragt bei Mike Blackman

Worauf die Veranstalter der ISE 2022 besonders stolz sind

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von Coen Kaat

Die ISE hat vom 10. bis zum 13. Mai in Barcelona stattgefunden. Es war die erste reguläre ISE seit dem Umzug nach Spanien. Im Interview sagt Managing Director Mike Blackman, was dieses Jahr gut lief, was besser sein könnte und was seine Highlights waren.

Mike Blackman, Managing Director der ISE. (Source: Netzmedien)
Mike Blackman, Managing Director der ISE. (Source: Netzmedien)

Die ISE 2022 ist vorbei. Lehnen Sie sich jetzt zurück und geniessen das sonnige Barcelona?

Mike Blackman: Es war eine grossartige Messe, doch es bleibt keine Zeit zum Ausruhen. Ich habe zwar ein paar zusätzliche Tage in Barcelona verbracht, aber nun sind wir wieder sehr aktiv: Die Planungen für den Digital Signage Summit Europe in München am 6. und 7. Juli und natürlich für die ISE 2023, die in weniger als acht Monaten stattfindet, sind in vollem Gange.

Sind Sie zufrieden mit der ISE 2022?

Wir sind wirklich zufrieden. Wir verzeichneten eine hohe Besucherzahl: 43 691 Teilnehmende aus 151 Ländern und insgesamt 90 372 Besuche an der Messe – ein klares Zeichen dafür, dass die AV-Branche bereit war, sich wieder zu treffen. Bei meinem Rundgang durch die Messe hörte ich immer wieder von Ausstellern, dass ihre Erwartungen weit übertroffen worden seien – sie waren ebenfalls sehr zufrieden. Dass wir unseren Ausstellern und Partnern eine erfolgreiche Plattform bieten konnten, um ihre Innovationen und Technologielösungen zu präsentieren, freut uns sehr. Während wir uns alle von den Auswirkungen der Pandemie erholen, war es wunderbar, in Barcelona zu sein mit dem Gefühl, eine "normale" ISE in ihrem neuen Zuhause zu besuchen.

Wie waren die Reaktionen der Ausstellenden und Besuchenden?

Man muss nur einen Blick in die sozialen Medien werfen und die positiven Kommentare lesen! Ich glaube, die Erwartungen an die Messe waren realistisch, wahrscheinlich sogar zu niedrig. Viele sagten mir, wie erfreut sie gewesen seien, dass die Messe viel stärker besucht war, als sie gedacht hätten. Heutzutage meldet man sich für solche Veranstaltungen viel später an als noch vor der Pandemie. Tatsächlich kamen viele Anmeldungen für die ISE 2022 erst in der Woche, in der die Messe stattfand. Natürlich gibt es Dinge, die wir für 2023 verbessern können. Aber im Grossen und Ganzen sind wir mit der diesjährigen Messe sehr zufrieden.

Was war Ihr persönliches Highlight?

Zu den Höhepunkten der diesjährigen Veranstaltung gehörten sieben ISE-Konferenzen mit mehr als 1000 Teilnehmenden, zwei inspirierenden Keynote-Rednern, Refik Anadol und Alan Greenberg, die vor vollem Haus auftraten, und zwei atemberaubende Projection-Mapping-Projekte in der Stadt Barcelona. Auch die Unterstützung, die wir von der Stadt, der Regierung und anderen Behörden erhielten, war fantastisch. Und dass wir allen Besuchenden einen Badge während der Messewoche für die freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bieten konnten, war auch ein grosser Erfolg.

Was lief gut?

Nun, eine gute Messe mit 834 Ausstellern und sieben Konferenzen zu veranstalten, war natürlich eine grosse Leistung. Sowohl Avixa als auch Cedia hatten ein reichhaltiges Programm mit Präsentationen, Seminaren, Weiterbildungen und Networking-Veranstaltungen. Der neue Veranstaltungsort war insgesamt sehr gut – er ist hell, modern und geräumig – ein zweckmässiger Veranstaltungsort, der uns allen die Möglichkeit bietet, das Angebot wirklich zu verbessern und die Ausstellungsfläche zu einem attraktiven Ort zu machen.

Und was kann bis zur nächsten ISE noch verbessert werden?

Wir bemühen uns jedes Jahr, die Messe grösser und besser zu machen. Wir freuen uns daher schon darauf, auf den Erfolg dieses Jahres aufzubauen und am 31. Januar 2023 zu einer weiteren, anregenden, aufregenden und inspirierenden Messe in der Gran Via zurückzukehren.

Was sind Ihre Pläne für die ISE 2023?

Wir führen derzeit eine Evaluation unter unseren Besuchern und Ausstellern durch. Die Ergebnisse werden in unsere Pläne für 2023 einfliessen. Wie jedes Unternehmen werden wir prüfen, zuhören und Vorschläge aufgreifen. Wir wollen auf unserem Erfolg in diesem Jahr aufbauen und, wo nötig, Änderungen und Verbesserungen anbringen. Wir sind uns bewusst, dass es heftige Debatten über die digitalen und physischen Badges gab, und wir werden uns mit diesem Thema befassen. Wir werden mit Avixa und Cedia zusammenarbeiten, um neue Angebote zu entwickeln, mehr Aussteller, neue Programme und natürlich mehr Möglichkeiten zum Networking zu bieten.

Dies war die erste "echte" ISE in Barcelona. Wie fällt Ihr Urteil zum neuen Standort aus?

Die ISE wächst von Jahr zu Jahr gewaltig. Der Umzug in das hochmoderne Ausstellungszentrum ermöglichte uns, die ISE weiterzuentwickeln und ein neues Erscheinungsbild mit speziellen Technologiebereichen in einem übersichtlichen Rahmen zu schaffen. Das hat sich in diesem Jahr als grosser Erfolg erwiesen.

Warum sollten Besuchende und Aussteller aus der Schweiz den weiten Weg nach Spanien zur ISE auf sich nehmen?

Es ist egal, aus welchem Land man kommt, die Argumente sind dieselben. Man muss zur ISE kommen, um die Produkt­ankündigungen der grossen Hersteller zu sehen. Man muss zur ISE kommen, um die Innovatoren und die Pioniere neuer Ideen, neuer Technologien und neuer Geschäftsmöglichkeiten zu entdecken. Und man muss zur ISE kommen, um sich mit allen Elementen der Digital-Signage-, AV- und Educationtechnologie sowie Unterhaltungs-, Lighting- und Staging- sowie Smarthome-Industrie zu treffen. Es ist wirklich der beste Ort, um zu lernen, um sich zu engagieren und um aufzusteigen! Getreu dem Motto der diesjährigen ISE: Rise up!

Welche neue Technologie, die Sie an der ISE 2022 gesehen haben, hat Sie am meisten begeistert?

Nun, ich war hocherfreut, dass ich dieses Jahr gebeten wurde, ein 3-D-Hologramm zu werden – das hat Spass gemacht! Aber ganz ehrlich, es war einfach toll, zu sehen, wie viele Personen sich austauschten, die Stände besuchten und die neuen Technologien selbst ausprobierten.

Als Abschiedsgeschenk für Amsterdam unterstützt die ISE das Jeroen Pit Huis. Wie kam es dazu?

Das Messe- und Konferenzzentrum RAI Amsterdam war 15 wunderbare Jahre lang die Heimat der ISE. Unser Umzug nach Barcelona markiert ein neues, monumentales Kapitel in der Geschichte unserer Messe. Aber wir werden Amsterdam und das, was wir dort erreicht haben, nicht vergessen. Wir sind sehr stolz darauf, dass die ISE in Zusammenarbeit mit unseren Miteigentümern Cedia und Avixa ein Vermächtnis in der Stadt hinterlassen konnte. Das Jeroen-Pit-Haus ist eine neue Übergangssta­tion für chronisch kranke Kinder, die rund um die Uhr medizinisch versorgt werden müssen, und für ihre Familien. Viele dieser Kinder werden im Emma-Kinderkrankenhaus – der von der RAI gewählten Wohltätigkeitsorganisation – behandelt. Wir unterstützen das Projekt zusammen mit mehreren AV-Marken, darunter AVEX, und dem mit dem Cedia-Award ausgezeichneten Integrator Woelf.

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