IPv6-Council-Memberanlass

IPv6: Es bleibt noch viel zu tun

Uhr | Aktualisiert

Am gestrigen Memberanlass des Swiss IPv6 Council diskutierten Provider über ihre Erfahrungen mit der Umstellung auf IPv6.

Stefan Schneider sprach über die IPv6-Erfahrungen von Swisscom.
Stefan Schneider sprach über die IPv6-Erfahrungen von Swisscom.

Noch ein Monat bis zum IPv6-Tag am 6. Juni. Grund genug für den IPv6-Council, eine Umfrage zum Thema IPv6-Readiness unter rund 50 Internet Service Providern (ISPs) zu starten. Am Memberanlass vom 14. Mai hat Silvia Hagen, Gründerin des Swiss IPv6 Council und Director und Senior Consultant des Beratungsunternehmens Sunny Connection, die detaillierten Ergebnisse der Umfrage bekannt gegeben. Bereits im Vorfeld hatte die Organisation erste Ergebnisse veröffentlicht.

Aus den detaillierten Ergebnissen geht hervor, dass zwar viele Provider bis zum 6. Juni IPv6-ready sein werden, aber noch keine Zusatzservices wie Mailintegration, Cloud-Services oder Firewall-Umgebung mit IPv6-Fähigkeit anbieten. Bei zwei Dritteln der ISPs wird zumindest die eigene Website ab 6. Juni IPv6-ready sein – via dual stack.

Leider geht aus der Umfrage nicht klar heraus, wer genau die Antworten geliefert hat. "Wir haben uns an Swinog und Swisscable gewandt, um die Umfrage durchzuführen, wissen aber nicht, wer genau welche Antworten geliefert hat", erklärte Hagen anlässlich des Memberanlasses. Daher müsse sie davon ausgehen, dass auch nur besonders IPv6-affine Provider geantwortet hätten.

Erfahrungen der Provider

In einem zweiten Teil des Abends berichteten einige ISPs über ihre Erfahrungen mit der Umstellung auf IPv6. Monzoon beispielsweise, einer der IPv6-Vorreiter der Schweiz, ist fast vollständig auf IPv6 vorbereitet, nur ganz wenige Dienste seien noch nicht umgestellt. Das Telekommunikationsunternehmen war 2008 innerhalb von drei Monaten IPv6-fähig. Wie Matthias Kocher, CEO, schriftlich mitteilte (er nahm nicht am Anlass teil), sei diese Entwicklung unter anderem dem geeigeneten Aufbau der eigenen IT-Infrastruktur zu verdanken sowie dem starken technischen Interesse der eigenen Techniker.

Stefan Schneider von Swisscom erläuterte die Situation bei den Privat- sowie den Businesskunden. Bei den Privatkunden habe Swisscom das Ziel, bis Ende 2012 alle neuen Internetanschlüsse per default IPv6-fähig aufzuschalten. Derzeit haben Kunden die Möglichkeit, manuell auf IPv6 umzustellen, was bis jetzt rund 10'000 Nutzer getan haben. Bei den Geschäftskunden geht es langsamer vor sich, weil sich das Ganze dort komplizierter gestaltet. Gewisse Services seien bereit, würden aber nur aktiviert, wenn ein Unternehmen wirklich aktiv danach frage, so Schneider.

Hinweis der Redaktion: den vollständigen Artikel lesen sie in der kommenden Ausgabe der Netzwoche. Auf dem Dashboard von IPv6-Council sehen Sie die aktuelle Entwicklung einiger Unternehmen, was IPv6 betrifft.