E-Commerce Summit

Nespresso macht glücklich

Uhr | Aktualisiert

Warum Amazons und Nespressos Online-Shops in der Schweiz erfolgreich sind, erklärte Kai Hudetz am heutigen E-Commerce-Summit in Zürich.

Kai Hudetz, Geschäftsführer des E-Commerce-Centers am Institut für Handelsforschung in Köln, präsentierte die Online-Shop-Studie.
Kai Hudetz, Geschäftsführer des E-Commerce-Centers am Institut für Handelsforschung in Köln, präsentierte die Online-Shop-Studie.

Zufriedene Kunden, die sich eng mit einem Unternehmen verbunden fühlen, tragen massgeblich zum Erfolg von Online-Shops bei. Das ist das Fazit einer Studie, die Kai Hudetz heute am E-Commerce Summit im Lake Side in Zürich präsentiert hat.

Hudetz ist Geschäftsführer des E-Commerce-Centers am Institut für Handelsforschung (IFH) in Köln. Für die Studie hat das IFH Kunden der umsatzstärksten Online-Shops (Mode und Generalisten) in der Schweiz, Deutschland und Österreich zu verschiedenen Kriterien befragt, unter anderem zum Sortiment, zum Service, zur Gestaltung der Website sowie zur Bezahlung. Aus diesen Kriterien haben die Macher der Studie einen sogenannten Online-Shop-Index erstellt.

Nespresso auf Platz eins

Gemäss diesem Index belegt Nespresso in der Schweiz den ersten Platz, gefolgt von Esprit und Amazon auf den Plätzen zwei und drei. Anscheinend kommt Nespressos Multi-Channel-Kaffeehaus-Strategie bei den Schweizern gut an.

Wer einen Nespresso-Shop betritt, kann Kaffee testen und erhält kleine Aufmerksamkeiten. Nespresso sei mit Emotionen verknüpft, sagte denn auch Hudetz. Amazon hingegen sei eine relativ emotionslose Sache. "Aber wir vertrauen Amazon, denn bei Amazon gilt 'Amazon - and it's done'".

Ein Online-Shop nebenbei ist ein No-Go

Das Prinzip von Amazon gilt bei weitem nicht für alle Online-Shops, vor allem nicht für solche, die ihren Shop als nötiges Übel betrachten. "Wenn Sie einen Shop nur so nebenbei betreiben wollen, dann lassen Sie es bitte sein und geben Sie das Geld mir, damit sind wir beide glücklicher", prophezeite er. Diese Aussage war natürlich nicht ganz ernst gemeint, aber Hudetz wollte damit bekräftigen, wie wichtig die Basics für einen Online-Shop sind.

Dazu gehören unter anderem eine schöne Präsentation der Produkte, die Qualität des Sortiments sowie eine ansprechende Website. Wenn ein Betreiber eines Webshops bei Facebook oder Twitter einsteigen wolle, könne er das später immer noch tun, so Hudetz.

Modekataloge leben weiter 

Nach Kai Hudetz sprachen Vertreter von La Redoute, Interdiscount und Manor und erläuterten ihre E-Commerce-Strategien. Etienne Bourdon, CEO von Redcats Schweiz, Deutschland und Italien beispielsweise versicherte, dass es zurzeit bei La Redoute noch keine Bestrebungen gebe, die Modekataloge einzustellen, obwohl deren Produktion sehr aufwendig ist. Stattdessen versuche man, eine Strategie zu fahren, die sowohl Kataloge wie auch mobiles Shopping beinhalte, so Bourdon.