Sicherheit vs. Produktivität

Studie beleuchtet "Bring your own Dropbox" in KMUs

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Die Studie "SMB File Sharing Survey 2012" von Symantec zeigt, dass der Einsatz von File-Sharing-Diensten in KMUs populär ist. Die Risiken werden zwar erkannt, aber häufig wird nicht adäquat reagiert.

Das Nutzen von File-Sharing-Diensten ist auch in KMUs sehr populär. Dies zeigt die Studie  "SMB File Sharing Survey 2012" von Symantec. 74 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, Dienste wie Dropbox zu nutzen. An der Studie nahmen Entscheidungsträger aus insgesamt 1325 KMUs mit fünf bis 500 Mitarbeitern teil.

Sicherheitsbedenken versus Produktivitätsvorteile

Beim geschäftlichen Einsatz von File-Sharing-Diensten geht es im Kern um eine ähnliche Abwägung zwischen Sicherheitsbedenken und Produktivitätsvorteilen wie bei "Bring your own device": Sie sind bei den Mitarbeitern beliebt und einfach zu bedienen. Sie sind jedoch für den Privatgebrauch gedacht und genügen den Sicherheitsanforderungen in Unternehmen kaum.

Die Resultate zeigen, dass in KMUs File-Sharing-Dienste häufig einsetzen, weil dadurch die Produktivität der Mitarbeiter steigt. Häufig gerät jedoch die Nutzung solcher Dienste ausser Kontrolle.

Zwar gaben 51 Prozent der Befragten an, dass sie die interne IT konsultieren, wenn sie Dienste für den Datenaustausch nutzen möchten. Doch stolze 27 Prozent sagen auch, dass sie auch schon kostenfreie File-Sharing-Dienste genutzt haben - ohne Einbezug der Unternehmens-IT.

Bei KMUs besonders heikel

Es verwundert deshalb kaum, dass sich die Entscheidungsträger vor dem unkontrollierten Einsatz solcher Tools fürchten. 44 Prozent der Befragten machen sich deswegen Sorgen. Ebenfalls 44 Prozent fürchten sich vor Schadsoftware, 43 Prozent vor dem Verlust vertraulicher Informationen und 41 Prozent davor, dass Unbefugte auf sensible Daten zugreifen. Bemerkenswerte 22 Prozent der Befragten gaben derweil an, dass sie keine Leitfäden entwickelt hätten, wie Angestellte auf Daten zugreifen und diese mit anderen teilen dürfen.

Laut dem im Frühjahr publizierten "Internet Security Threat Report" von Symantec geraten KMUs zusehends ins Visier der Cyberkriminellen. Sie sind sicherheitstechnisch weniger gut gerüstet als Grossunternehmen und werden darum für Angreifer immer mehr zum lukrativen Angriffsziel.

Obwohl KMUs die Risiken bei der Nutzung solcher Dienste nicht vollständig ausblenden, reagierten sie häufig erst, nachdem etwas passiert sei. Dies sagte Symantec-Schweiz-Chef Frank Thonüs anlässlich einer Presseveranstaltung gestern Donnerstag in Zürich. Das dürfte in einigen Fällen reichlich spät sein, denn laut Symantec können sich 71 Prozent der KMU, die von einem Cyber-Angriff betroffen waren, nie wieder vollständig davon erholen.