Online-Banking Schweiz

Online-Kunden sind die besseren Kunden

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Bis zu einem Drittel höhere Geschäftsvolumina sollen Kunden mit Online-Banking-Vertrag generieren. Dies besagt eine Studie vom Hersteller für Banken-Software, Crealogix und der Bankberatung Bernet und Partner.

Differenz der Geschäftsvolumina zwischen Kunden mit und ohne Online-Banking-Vertrag.
Differenz der Geschäftsvolumina zwischen Kunden mit und ohne Online-Banking-Vertrag.

Privatkunden, welche Online-Banking nutzen, haben im Durchschnitt höhere Geschäftsvolumen als Privatkunden ohne Online-Banking-Vertrag. Retail- und Private Banking-Kunden mit Online-Banking-Vertrag sollen im Durchschnitt zwischen 10-30 Prozent höhere Geschäftsvolumina erzeugen.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Bernet und Partner, die in Zusammenarbeit mit Crealogix und Swiss Benchmarking durchgeführt wurde und an der elf Schweizer Banken teilgenommen haben. Die höheren Geschäftsvolumen der Online-Banking-Nutzer kommt dadurch zustande, dass diese meist Hauptbank-Kunden der Banken seien. Ausserdem sollen sie loyaler sein und über ein höhere Einkommens- und Vermögenswerte verfügen.

Die Filiale verliert an Bedeutung

In fünf Jahren werde sich ausserdem die Zahl der Online-Banking-Nutzer verdoppeln. Nutzen heute im Durchschnitt rund 24 Prozent der Kunden Online-Banking, prophezeit die Studie knapp 50 Prozent Kunden für das Jahr 2016.

Die elf Banken seien überzeugt, dass die physische Filiale an Bedeutung verlieren werde. Hingegen soll der Onlinekanal zulegen. Das entspreche einem gesteigerten Kundenbedürfnis, heisst es in der Studie. Das treibe die Vernetzung der Vertriebskanäle via CRM-Anwendungen weiter voran.

Erste Social-Media-Gehversuche

Mit Social Media haben die wenigsten Banken bisher Erfahrungen gesammelt, doch die Banken sind der Meinung, dass sie in naher Zukunft erste Social-Media-Gehversuche unternehmen werden. Praktisch jede Bank wolle im Bereich Mobile-Banking, also beim Banking über Smartphone und Handy ausbauen. Dazu sollen in ersten Schritten mobile Informationsangebote aufgebaut werden. Danach sollen Transaktionsabwicklung im Zahlungsverkehr hinzukommen, gefolgt vom Wertpapierhandel.

In zwei Jahren kommt die Online-Hypothek

Mobile Payment, das Zahlen mit dem Handy an der Kasse, werde kommen, aber noch für längere Zeit nur eine untergeordnete Rolle spielen, sind sich die Autoren sicher. Im Vordergrund soll dafür der Onlinekanal am Hypotheken-Markt spielen. Die erste Online-Hypothek soll spätestens in zwei Jahren auf den Markt kommen, so die Einschätzung der Banken.

Für die Studie haben die Autoren nach eigenen Angaben insgesamt elf Schweizer Banken untersucht, welche rund 40 Prozent des Schweizer Privatkundenmarktes und 45 Prozent des Schweizer Online-Banking-Marktes repräsentieren. Die Banken lieferten Zahlen zu Volumen und Nutzung des Online Bankings und ihre Einschätzungen zu Stand und Entwicklung des Online-Finanzmarktes im Rahmen der Interviews.

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