Programmiererinnen weniger akzeptiert

Obwohl Frauen besser programmieren, werden sie weniger akzeptiert als Männer. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der San-Luis-Obispo- und der North-Carolina-State-Universität in einer Forschungsarbeit gekommen. Dazu untersuchten sie das offene Programmierportal Github, auf dem Software-Projekte gemeinschaftlich entwickelt werden.

Die Forscher analysierten vier Millionen Accounts und versuchten das Geschlecht der Mitglieder festzustellen. Dazu wurden die Konten auch mit den hinterlegten Google-Plus-Profilen abgeglichen. Bei 35 Prozent konnten die Nutzer das Geschlecht bestimmen. Die Forscher interessierte auch, ob das Geschlecht schon am Account-Namen erkannt werden kann, um somit geschlechtsbezogene Vorurteile der Community-Mitglieder zu untersuchen.

Höhere Qualität bei Frauen

Die Programmiervorschläge von weiblichen Community-Mitgliedern wurden deutlich häufiger akzeptiert als die der männlichen Mitglieder, war eine zentrale Erkenntnis der Studie. Wie der Standard schreibt, wurden 25 Prozent der Vorschläge ohne Änderungen übernommen. Bei männlichen Nutzern betrug der Wert nur 13 Prozent. Auch hätten die Vorschläge der weiblichen Nutzer im Schnitt mehr zur Problemlösung beigetragen.

Die Studienautoren begründen den Unterschied damit, dass weniger talentierte Informatikstudentinnen ihre Ausbildung eher abbrechen würden, wie der Standard weiter schreibt. Daher würden nur die besten Programmiererinnen übrig bleiben. Zudem verfügten Informatikerinnen im Durchschnitt über höhere Abschlüsse als ihre männlichen Kollegen.

Vorurteile in der Community

Ein anderes Bild bietet sich, wenn das Geschlecht der Community-Mitglieder schon am Account-Namen ersichtlich ist. Dann sinkt die Akzeptanzquote von Beiträgen deutlich unter die der Männer.

Die Forscher schliessen daher auf eine Voreingenommenheit der Github-Nutzer bei Beiträgen von Frauen. Ob auch Frauen gegenüber ihren Geschlechtsgenossinnen skeptischer sind, untersuchten die Forscher jedoch nicht.