Verdacht auf Zusammenarbeit mit NSA

Drohender Boykott der RSA-Entwicklerkonferenz

Uhr | Aktualisiert

Der Sicherheitstechnologieanbieter RSA wird der Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst NSA verdächtigt. Für 10 Millionen US-Dollar soll er einem seiner Produkte absichtlich eine "Hintertür" hinzugefügt haben, damit den Amerikanern die Überwachung leichter fällt. Als Konsequenz zeichnet sich ein Boykott der kommenden RSA-Sicherheitskonferenz ab.

Art Coviello, Chef von RSA Security, im Gespräch mit der Redaktion. (Quelle: Netzmedien)
Art Coviello, Chef von RSA Security, im Gespräch mit der Redaktion. (Quelle: Netzmedien)

RSA Security hat laut Informationen, die via Edward Snowden an die Öffentlichkeit gelangt sind, eine "Krypto-Hintertür" bei seinem Produkt BSAFE eingebaut. Die auf IT-Sicherheit spezialisierte Tochtergesellschaft der amerikanischen EMC Corporation half damit der NSA bei ihren Überwachungstätigkeiten. Für das Einbauen der Hintertür soll RSA 10 Millionen US-Dollar vom amerikanischen Geheimdienst erhalten haben. Noch im November letzten Jahres sagte Art Coviello, Chef von RSA Security, was die NSA mache, sei nicht sein Problem.

Boykott der RSA-Sicherheitskonferenz

Als Konsequenz des Skandals zeichnet sich nun ein Boykott der im kommenden Februar stattfindenden Sicherheitskonferenz von RSA ab. Wie das Onlinenachrichtenportal arstechnica.com berichtet, zieht eine steigende Anzahl von Sicherheitsexperten ihre Anmeldung zurück. Unter den Unterstützern des Boykotts finden sich prominente Namen wie Mozilla, die amerikanische Civil-Rights-Liberties-Union oder die Electronic Frontier Foundation.

Wie gross der Unmut in der Branche über das Vorgehen von RSA ist, lässt sich auch in einem offenen Brief von Mikko Hypponen, Chief Research Officer bei F-Secure, nachlesen. Hypponen erklärt, dass er und seine Firma die Sicherheitskonferenz dieses Jahr meiden und weder Vorträge halten noch Produkte ausstellen würden.