Roll-out in einem Rutsch

Wie Coop fast 7000 Clients auf Windows 10 migrierte

Uhr | Aktualisiert

Coop ersetzt seine Computer alle 5 Jahre. 2015 war es wieder so weit. Wie die Migration dieses Mal lief, hat Coop-CTO Kurt Rufer am HP Solutions Day verraten.

Kurt Rufer hat eine Keynote am HP Solution Day in Spreitenbach gehalten. Coops Leiter der Systemtechnik zeigte auf, wie das Unternehmen 79'953 Mitarbeiter und 3410 Lernende mit Windows 10 versorgte. Der Konzern stand vor der Mammut-Aufgabe, 6500 bis 7000 Clients zu ersetzen.

Coop schreibt seine IT jeweils auf 5 Jahre ab und ersetzt sie dann komplett. Dabei gibt es Vorgaben: Die neue Hardware muss mindestens 15 Prozent energieeffizienter sein, der Roll-out muss in einem Rutsch erfolgen, und alle Geräte müssen auf den gleichen Windows- und Office-Versionen laufen.

Choose your own device

Die Mitarbeiter konnten selbst über ihre Hardware entscheiden. Zur Auswahl standen ein Desktop-Modell und 12- und 14-Zoll-Laptops von HP. Rund 56 Prozent der Angestellten entschieden sich für Desktop-PCs, weniger als 4 Prozent für das 12-Zoll-Notebook und der Rest für die 14-Zoll-Variante.

Coop kaufte also rund 4000 Prodesk-600-G1-Computer und insgesamt 3200 14-Zoll Elitebooks 840 und 12-Zoll Elitebooks 820. Alle Geräte nutzen Windows 10 in der 64-bit-Version und Office 2013. Sie sind mit einem Intel-i5-Prozessor, 16 GB RAM und 256 GB SSD-Speicher ausgerüstet. Nur die 24-Zoll-Monitore, die bei Coop bereits im Einsatz waren, ersetzte die Einzelhandelsgruppe nicht.

Man habe sich gegen "Bring your own device" und für "Choose your own device" entschieden, sagte Rufer. Die IT habe dabei berücksichtigt, dass Coops Mitarbeiter nicht unbedingt technisch affin seien. "Choose your own device" vereinfache zudem die Wartung und Konfiguration der Geräte erheblich.

4000 Arbeitsstunden, 800 Applikationen

90 Prozent der Clients mussten innerhalb von 3 Monaten einsatzbereit sein. Das Staging fand im Coop-eigenen Setup Center in Kloten statt. Es konfigurierte die Hardware und migrierte Favoriten, Mail-Signaturen und Officeatwork-Konfiguration. Optionale Software spielte die Coop-IT analog zu den alten Clients auf. Sie entwickelte dafür eine Routine, um die die Konfiguration von den alten auf die neuen Clients zu überspielen. Ein Mitarbeiter konnte so laut Rufer pro Tag 8 Clients migrieren.

Coop schloss das im November 2014 gestartete Projekt im Dezember 2015 ab. Es dauerte ohne Rollout rund 4000 Arbeitsstunden. Die IT habe während der Pilotphase über 800 Applikationen getestet, wovon weniger als 1 Prozent Probleme verursachten. In der Testphase habe das Team zudem mehr als 200 Probleme behoben, sagte Rufer. Am Pilot nahmen 150 Coop-Mitarbeiter teil.

Heavy User brauchen neue Office-Version

Wieso setzte Coop auf HP? "Wir arbeiteten schon beim letzten Upgrade zusammen", sagte Rufer. Coop habe mit den Geräten, die es 2010 installierte, gute Erfahrungen gemacht. Die Hardware-Fehlerquote liege bei nur rund 1 Prozent, und die Lebensdauer der Batterien sei hervorragend.

Bei der Migration sei Coop dennoch ein kleiner Fehler unterlaufen, sagte Rufer. Office 2013 in der 32-bit-Version stosse zum Teil an seine Grenzen. Vor allem beim Export von SAP-Daten in Excel. Coop aktualisiere darum nun die Geräte einiger Heavy User auf 64-bit. "Wenn ich das Projekt noch einmal starten könnte, würde ich gleich zu Beginn auf 64-bit-Office setzen", sagte Rufer.

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