ETH Lausanne äussert sich zur Kritik am Human Brain Project
Die ETH Lausanne reagiert auf die Kritik am Human Brain Project (HBP) eher gelassen. Unter anderem hätten die Unterzeichnenden das Ziel des HBP nicht verstanden.

Zahlreiche Wissenschafter aus aller Welt haben vor ein paar Tagen einen offenen Brief an die Europäische Kommission unterzeichnet, in dem das Human Brain Project (HBP) kritisiert wird. Sie werfen den Projekt-Verantwortlichen unter anderem vor, einen "zu engen Fokus" zu haben, der dazu führen könnte, dass das Projekt scheitert (die Netzwoche berichtete).
Zudem habe HBP von Beginn weg zu Kontroversen geführt und viele Forschungslabors hätten sich dagegen gesträubt, daran teilzunehmen, schreiben die Unterzeichnenden weiter.
Was meint die ETH Lausanne dazu?
Lionel Pousaz, Mediensprecher der EPFL, reagiert auf Anfrage der Redaktion eher gelassen auf die Kritik. Er weist darauf hin, dass das Ziel des HBP sei, Informationstechnologien anzuwenden, um Daten zu verarbeiten, die im Rahmen der Neurowissenschaften produziert worden seien – und nicht, um neue Daten zu produzieren. "Das ist auch der Grund, warum das Projekt von der Europäischen Kommission als FET-Flagship-Projekt ausgewählt wurde", betont er.
Die Gelder, die für das HBP gesprochen worden, würden in keinem Fall den klassischen Neurowissenschaften zugesprochen, wie es die Unterzeichnenden forderten, so Pousaz weiter. Allein diese Forderung beweise, dass die Unterzeichnenden die Ziele des Human Brain Projects und die der Europäischen Kommission nicht verstanden hätten.
Ausserdem weist Pousaz darauf hin, dass 95 Prozent der Forscher, die intern am Projekt beteiligt seien, hinter dem Projekt stünden. Nur ein kleiner Teil derer, die wirklich über das Projekt Bescheid wüssten, hätten den offenen Brief unterschrieben. Alle anderen seien externe Personen und teilweise solche, die schon seit mehreren Jahren mit dem Projekt nicht einverstanden seien.
Henry Markram, Leiter des HBP, beleuchtet auf Anfrage noch einen anderen Aspekt: Über 200 Wissenschafter hätten sich für dieses Projekt verpflichtet, was Mut erfordere. Es bringe nichts, aus Angst vor dem Versagen etwas nicht auszuprobieren. Sonst werde man nie Erfolg haben.

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