Bis 2033 fehlen in der Schweiz 54'000 ICT-Fachkräfte
2024 haben über 260'000 Personen in der Schweiz in ICT-Berufen gearbeitet. In einer Studie prognostiziert ICT-Berufsbildung Schweiz, dass es bis in acht Jahren weitere 128'000 Fachkräfte braucht. Mit dem aktuellen Bildungs- und Zuwanderungssystem wird sich dieser Bedarf nicht decken lassen.

Der Bedarf an ICT-Fachkräften in der Schweiz nimmt weiter zu. 2024 arbeiteten hierzulande 266'000 Personen in ICT-Berufen, wie der Verband ICT-Berufsbildung Schweiz in einer aktuellen Studie feststellt. Demnach führen Wirtschaftswachstum und die fortschreitende digitale Transformation bis zum Jahr 2033 zu einem Brutto-Fachkräftebedarf von insgesamt 128’600 zusätzlichen ICT-Fachkräften.
Das Problem: Dieser Bedarf wird sich laut der Studie nicht decken lassen. ICT-Berufsbildung geht davon aus, dass 44'400 Personen über das Bildungssystem und 29'800 durch Zuwanderung gedeckt sein dürften. Unter dem Strich bleibt eine Lücke von 54'400 ICT-Fachkräften.
Keine Lücke in der Grundbildung – auf den ersten Blick
Zum Vergleich: In der vergangenen Studie, die 2022 erschien, prognostizierte ICT-Berufsbildung für 2030 eine ICT-Fachkräftelücke von über 38'000 Personen. Dass diese Zahl in der aktuellen Studie nun erneut höher ausfällt, bedeutet nicht, dass sich im Bereich der Massnahmen nichts erfreuliches getan hat. In der Mitteilung weist der Verband etwa darauf hin, das die Zahl der IT-Lernenden gestiegen sei, von 10'414 im Jahr 2022 auf 11'453 im Jahr 2023 – "ein sichtbares Resultat intensiver Ausbildungsanstrengungen", kommentiert die Organisation. Dennoch brauche es mehr Anstrengungen. Konkret plädiert ICT-Berufsbildung etwa für eine Steigerung der Lehrstellenquote von 5,9 Prozent im Jahr 2023 auf 8,8 Prozent. "Pro neun Mitarbeitende in einem Unternehmen kommt eine lernende Person", verdeutlichte dies Marc Marthaler, Geschäftsführer von ICT-Berufsbildung Schweiz, an der Medienkonferenz zur Studie.
Nach Bildungsabschlüssen aufgeteilt, machen die von ICT-Berufsbildung vorgelegten Zahlen zunächst den Anschein, als brauche es im Bereich der beruflichen ICT-Grundbildung keine weiteren Anstrengungen. Doch "dieser Eindruck täuscht", stellte Studienautor Michael Lobsiger von der Beratungsfirma BSS Volkswirtschaftliche Beratung klar. Denn viele der gesuchten höheren ICT-Berufsabschlüsse starteten mit der Grundausbildung. Die Grundbildung fungiere also "als Zulieferer für alle anderen Bildungsstufen", so Lobsiger .
Nicht nur ICT-Branche gefordert
ICT-Berufsbildung hebt in der Studie hervor, dass zwei Drittel der ICT-Fachkräfte auserhalb der ICT-Kernbranche tätig seien. "Dass ICT-Fachkräfte in nahezu allen Branchen unverzichtbar sind, unterstreicht ihre immense wirtschaftliche Bedeutung", lässt sich Andreas Kaelin, Präsident von ICT-Berufsbildung Schweiz, zitieren. "Nur mit einer leistungsfähigen Berufsbildung gelingt es der Schweiz, den eigenen Nachwuchs zu sichern, die digitale Transformation aktiv zu gestalten und ihre Innovationskraft langfristig zu erhalten."
Eine aktuelle Studie der Universität Stanford kommt indes zu ganz anderen Befunden - den Ergebnissen zufolge verdrängt generative KI insbesondere junge Softwareentwicklerinnen und -entwickler vom Arbeitsmarkt. Mehr dazu lesen Sie hier.

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