Dossier

Netzwoche Nr. 11/2015

Von George Sarpong

Sie ist da!

Und, haben Sie auch schon eine Apple Watch gekauft? Kaum ein Produkt wurde in den vergangenen Wochen dermassen hochgejubelt wie die Smartwatch von Apple. Zerstörer und Heilsbringer zugleich. Einem Bericht der «Handelszeitung» zufolge soll die Computeruhr bereits vor ihrem Marktstart in der Schweiz den heimischen Uhrenherstellern das Leben schwermachen. Die Zeitung beruft sich auf eine Studie der Barclays Bank. Die Banker untersuchten den US-Markt. Dort seien im Mai vergangenen Jahres Schweizer Uhren im Gegenwert von 204 Millionen US-Dollar verkauft worden. Dieses Jahr sei der Wert auf 176 Millionen Dollar gesunken. Die Experten schlussfolgern, dass dies die ersten Auswirkungen der Apple Watch auf den Uhrenmarkt seien. Die Apple Watch könnte aber auch neue Wachstumsimpulse für die IT-Wirtschaft liefern. Denn Wearables werden die Art, wie wir Computer nutzen, verändern, wie die Analysten von IDC voraussagen.

Die Redaktion hat sich mit dem Thema Smartwatches in Unternehmen auseinandergesetzt und Hersteller, Plattformanbieter, Entwickler und Branchenverbände befragt. Das Thema ist derart umfangreich, dass ihm die Redaktion während den kommenden Wochen einen Schwerpunkt widmet. Auf netzwoche.ch (Webcode: 3087) geben Schweizer Entwickler Prognosen zur Entwicklung des Wearable-Marktes ab und informieren über erste Projekte. Die Präsidenten der Branchenver­bände Smama und Simsa berichten über Trends im ­Wearables-Markt, und die in der Titelgeschichte dieser Ausgabe befragten App-Anbieter erläutern, warum sie mit ihren Apps jetzt starten.

Bei der Recherche fiel auf, dass keiner der drei App-Anbieter Wear­ables und Apps im eigenen Unternehmen einsetzt, etwa für die Zugangskontrolle oder für die Abbuchung des Essens in der Kantine. Szenarien gäbe es ja genug. Das Interesse der Kunden ist aber grundsätzlich vorhanden. Darin sind sich Schweizer App-Entwickler einig. Daraus dürften viele spannende Projekteinreichungen für den diesjährigen Best of Swiss App Award hervorgehen. Haben Sie ein spannendes Projekt? Dann reichen Sie es ein! Lesen Sie dazu den Beitrag zum Best of Swiss Apps Award auf Seite 27.

Ein weiteres spannendes Projekt ist der Digital Circle, initiiert von ­Rodolphe Koller, Chefredaktor unseres Westschweizer Schwester­magazins «ICTjournal». Die Initiative bringt die Leader der Westschweizer ICT-Branche gemeinsam an einen Tisch. Das Vorhaben soll die digitale ­Innovation in der Westschweiz befeuern. Zudem will der Digital Circle junge IT-Entrepreneure in der Westschweiz und ihre Innovationen ­fördern (Seite 13). In der Westschweiz wirkt auch der Interviewpartner des aktuellen Live-Interviews, James Larus, Dekan der Fakultät Informatik und Kommunikation an der EPFL.

An dieser Stelle verabschiedet sich die Redaktion in die Sommerpause, um Kraft zu schöpfen und neue Projekte für den Herbst vorzubereiten.