Merkwürdiges aus dem Web

Rapidshare-Gründer gönnt sich Schlösschen im Thurgau

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik "Curiosities". Gute Unterhaltung!

(Source: Rusanovska / iStock.com)
(Source: Rusanovska / iStock.com)

Rapidshare-Gründer gönnt sich Schlösschen im Thurgau

lba. Lustige Menschen, wunderbares Wetter und opulente Obstplantagen – das ist der Kanton Thurgau. Insgeheim träumt wohl jeder Schweizer davon, sich eines Tages in einem Häuschen in Mostindien niederzulassen. Scheinbar hegt auch der Rapid­share-Gründer Christian Schmid diesen Wunsch. Für den Schnäppchenpreis von mindestens 35 Millionen Franken kaufte er sich laut Zentralpuls.ch das Schloss Eugensberg in Salenstein. Auf dem 82 Hektar grossen Grundstück mit Park, Gutshof und Badehaus wird der Internet-Mogul wohl nicht nur Tee-Gesellschaften und Nähkränzchen abhalten. Den Auftrag zum Bau des Anwesens erteilte Eugène de Beauharnais, Schwiegersohn von Napoleon, vor fast 200 Jahren.

Gehirnwaschmaschine Facebook

jor. Facebook ohne Müll, das wäre wohl so aufregend wie Käse ohne Fett. Es gibt allerdings Content auf Facebook, den es eigentlich nicht geben dürfte. Und weil man Verschwörungstheoretiker, Sexisten und Rassisten leider nicht aus dem Netz verbannen kann, muss man eben deren Posts nach und nach löschen. Das ist der Job der Facebook-Moderatoren. Sie arbeiten etwa auf den Philippinen und tun den ganzen Tag nichts weiter, als pornografische oder gefährliche Facebook-Beiträge auszusieben. Und zwar unter prekären Bedingungen. "The Verge" enthüllte, dass manche dieser Moderatoren mit so vielen Verschwörungstheorien zu tun hatten, dass sie selbst zu deren Anhängern wurden.

Millionen-Busse für Fake-Rezensionen

fpo. Vertrauen ist das wohl wichtigste Gütesiegel beim Kauf medizinischer Produkte. Cure Encapsulations hat versucht, sich die Gunst der Kunden mit Fake-Bewertungen zu erschleichen und flog auf. Der Diätpillen-Hersteller wurde als erster Amazon-Händler von der US-amerikanischen Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde für seine Fakes mit 12,8 Millionen US-Dollar gebüsst. Wie Computerbase schreibt, hatte Cure einen Dienstleister beauftragt, die Amazon-Kundenbewertung seiner Pillen bei mindestens 4,3 Sternen zu halten und falsche Rezensionen zu ­schreiben. Die Busse könnte sich zwar noch drastisch reduzieren, sollte Cure ausstehende Steuerverpflichtungen begleichen. Doch den Dienstleister gibt's nicht mehr und das Konsumentenvertrauen dürfte auch futsch sein.

Netter Versuch, Dirty Harry

jor. Es gab eine Zeit, in der man zu Adligen aufschaute. Sie machten dem Pöbel vor, dass man beim öffentlichen Schneuzen gefälligst nicht trompeten solle. Dankbar nahm das Fussvolk die Regeln des manierlichen Verhaltens an. Dann kam die Aufklärung und alles ging den Bach runter. Heute hat der Adel nur noch eine Funktion: Er versorgt die Welt mit Klatsch und Tratsch. Doch auch damit soll jetzt Schluss sein. Ausgerechnet die britischen ­Royals wollen gegen Hass und Klatsch im Internet ankämpfen. Das Königshaus veröffentlichte zu diesem Zweck Benimmregeln für seine Social-Media-Kanäle, wie "Der Standard" berichtet. Jeder, der mit den blaublütigen Profilen in Kontakt trete, solle Höflichkeit, Freundlichkeit und Respekt zeigen, heisst es in dem Leitfaden. Auch jegliche Diskriminierung verbitten sich die Royals. Es bleibt unausgesprochen, aber unmissverständlich: Nur einer darf einen auf Nazi machen. Ganz recht, Prinz ­Harry: Das Internet vergisst nichts!

Die Zukunft des Internetjournalismus?

osc. Was ist eigentlich das Gegenteil von Digitalisierung? Das Internet-Magazin "Buzzfeed" wollte es wissen. Seine Macher verteilten 20 000 Exemplare einer Print-Ausgabe mit zwölf Seiten in New Yorker U-Bahn-Stationen. Die papierne Premiere verlangte ihren Lesern gleich einiges ab, wie der "Der Standard" berichtet. Die Titelstory handelte vom Internet-Monstermädchen "Momo". "Hilfe, ich habe mich in Momo verliebt", stand vor rosa Hintergrund neben der Fratze der Angebeteten. Daneben gab es eine Seite über die Eigenheiten der New Yorker sowie zahlreiche Artikel im typischen Buzzfeed-Stil. Der Start einer neuen Print-Ära ist die Aktion aber nicht. Sie soll als Marketing-Gag einmalig bleiben.

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