Merkwürdiges aus dem Web

Wenn Puppen Kinder zu Pornoseiten führen

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik «Curiosities». Gute Unterhaltung!

(Source: Marina / Adobestock.com)
(Source: Marina / Adobestock.com)

dda. Böse, sündhaft, gottlos – das bedeutet "wicked" ursprünglich. Heute denken die meisten wohl an das erfolgreiche gleichnamige Broadway-Musical, wenn sie das Wort hören. Passend zum ­Kinostart der Musicalverfilmung bringt Mattel neue Puppen auf den Markt. Aber wer dachte, dass Puppen nur für Kinder sind, hat die Rechnung ohne den Barbie-Hersteller gemacht. Mattel orientiert sich bei der Anfertigung allem Anschein nach an der ursprünglichen Bedeutung von "wicked". Denn wenn man die Website, die auf der Verpackung angegeben ist, aufsucht, kann man vielleicht den Zauberer von Oz finden, allerdings mit weniger Kleidung als erwartet. Wie "Golem" berichtet, führt nämlich ein Druckfehler auf der Verpackung anstatt zur offiziellen Filmwebsite auf eine Pornowebsite. Der Hersteller rief zwar alle Puppen mit dem Fehldruck ­wicked.com statt wickedmovie.com zurück. Doch die Rückrufaktion kam zu spät. Die "Mangelware" ist bereits im Umlauf und wird schon jetzt zu erhöhten Preisen auf Plattformen wie Ebay gehandelt. Der Fauxpas ist für Mattel zwar ein Tritt ins Fettnäpfchen, doch der Preisanstieg der "sündhaften" Puppen bestätigt zumindest eins: Sex sells!

Alles Banane im Weltraum

jor. Es war das grosse Mysterium beim Start des sechsten Testflugs der Starship-Rakete von SpaceX: Warum, um Himmels willen, prangt an der Aussenhülle des Raumschiffs eine stilisierte Comic-Banane? Und warum hält diese cartoonhafte Banane eine kleinere, eher naturbelassene Banane in den Fingern? Dafür gab es offenbar zwei Gründe. Die Banane mit der Banane in der Hand ist eine Anspielung auf ein etwa 20 Jahre altes Meme, das unter der Überschrift "Banana for Scale" die Runde machte. Dies, weil es eine Zeit lang üblich war, auf Abbildungen von Gegenständen Bananen mit abzubilden – im Sinne eines Referenzmassstabs, zumal handelsübliche Bananen ja immer genau eine Banane lang sind. Grund Nummer zwei: In der Raumfahrt nimmt man als Null-G-Indikator, also als Anzeichen dafür, dass die Erdanziehungskraft nach dem Start überwunden ist, traditionell einen weichen, losen Gegenstand wie etwa ein Plüschtier mit an Bord – im Falle der Starship-Rakete war es eine Spielzeugbanane aus Stoff, wie futurezone.at berichtet. SpaceX schlachtet die ­Banane natürlich auch fürs Fanartikelgeschäft aus: Eine Stoffbanane im Massstab 1:1 kostet 30 US-Dollar. 

KI-Grosi knöpft sich Telefonbetrüger vor

tme. Das Telefon klingelt, das Display zeigt eine unbekannte Nummer an. Am anderen Ende der Leitung sitzt häufig ein Mitarbeiter eines Callcenters, der einem etwas aufschwatzen möchte  – womöglich steckt gar ein Phishingversuch dahinter. Ältere Menschen sind für Betrüger nach wie vor ein beliebtes Ziel. Diese versuchen etwa, mit Schockanrufen oder vermeintlichen Gewinnmeldungen an Geld oder Kreditkartendaten zu gelangen. Der britische Telko O2 hat den Spiess nun umgedreht und eine KI entwickelt, die Betrüger möglichst lange in der Leitung halten soll. Die Idee: Je länger ein Betrüger mit einer KI seine Zeit verschwendet, desto weniger Menschen kann er mit neuen Anrufen belästigen. Wie "Techspot" berichtet, hat O2 die KI namens Daisy mit Daten aus echten Betrugsanrufen trainiert. Die KI legt nun Verhaltensweisen an den Tag, die man sonst mit älteren Menschen in Verbindung bringt. Soll heis­sen, das Grosi namens Daisy fragt zum Beispiel nach, ob man wirklich alle drei Ws einer Webadresse in den Browser eintippen müsse. So werden zur Abwechslung mal die Nerven von Scammern strapaziert. 

Unternehmen aus Londoner Städtchen fliegen aus Facebook … und wieder … und wieder …

rja. Nutzt noch jemand Facebook? Manche Unternehmen aus dem englischen Städtchen Coulsdon beantworteten diese Frage in letzter Zeit wohl mit: "Ich würde gern, aber ich kann nicht." Der Grund: Ihre Seiten im von Mark Zuckerberg erfundenen Netzwerk wurden dort blockiert – und zwar immer wieder aufs Neue, wie "T3N" berichtet. Dabei machten die Unternehmen eigentlich nichts falsch. Ihr Pech bestand einzig darin, dass sie den Ortsnamen Coulsdon verwendeten; und Zuckerbergs Algorithmen wiederum, die auf Facebook für Ruhe und Ordnung sorgen, entdeckten in diesem Wort die Buchstabenkette LSD, also einen klaren Hinweis auf eine Partydroge. Es habe lange gedauert, bis das soziale Netzwerk seinem digitalen Drogensuchhund Zügel anlegte. Angeblich habe Coulsdon zwischenzeitlich überlegt, seinen Namen abzuändern. Inzwischen ist das nicht mehr nötig: Die Unternehmen sollen wieder normal Beiträge auf Facebook posten können – sofern sie Facebook überhaupt noch nutzen.

EPD als Burnout-Faktor 

dwi. Die digitale Transformation des Gesundheitswesens kommt in Österreich schlecht an. Genau genommen hat die Ärzteschaft der Universitätsklinik Graz ein Problem mit der Umstellung von der Papier- und Bleistiftmethode auf das elektronische Patientendossier (EPD). Zum einen bedeutet die Umstellung mehr Zeitaufwand, zum anderen birgt sie für das medizinische Personal erhebliche Gesundheitsrisiken, wie eine ­Studie der Universitätsklinik feststellt. "Elektronische Patientenakten geraten aufgrund ihrer offensichtlichen mangelnden Abstimmung mit klinischen Arbeitsabläufen zunehmend ins Visier und werden als ein wesentlicher Faktor identifiziert, der zum Burnout von Ärzten beiträgt", lässt sich einer der Studienautoren von der Wiener Tageszeitung "Der Standard" zitieren. Die Ergebnisse der Studie zeigen somit: ­Digitalisierung allein ist noch kein Allheilmittel. 

 

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