Nachgefragt

"Wir entwickeln heute eindeutig schneller und setzen agile Vorgehensweisen ein "

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von Marc Landis, Chefredaktor

Wenn die Digitalisierung die Gesamtwirtschaft betrifft, gilt das natürlich auch für die Ent­wicklung von Software. Ohne Software gibt es keine Digitalisierung. Wie Adnovum die Digitalisierung des eigenen Unternehmens in den Dienst der Kunden stellt, erklärt Johannes ­Hennekeuser, Chief Service Delivery Officer bei Adnovum.

Johannes Hennekeuser, Chief Service Delivery Oficer bei Adnovum. (Quelle: Adnovum)
Johannes Hennekeuser, Chief Service Delivery Oficer bei Adnovum. (Quelle: Adnovum)

Mit welchen Anforderungen treten im Kontext der Digitalisierung Kunden an Adnovum heran?

Johannes Hennekeuser: Die digitale Transformation verändert Geschäftsstrategien, Unternehmensstrukturen und Businessprozesse. Einen Vorteil am Markt kann jedoch nur erzielen, wer die neuen Technologien schnell genug nutzen kann. Damit dies gelingt, braucht es einerseits ein stabiles Backend, auf das die Prozesse zugreifen können, und andererseits ein hoch agiles, an die aktuellen Marktanforderungen angepasstes Frontend (2-Speed-Informatik). Adnovum wird meist für die Entwicklung des Frontends oder aber für die Entwicklung und zunehmend auch den Betrieb der gesamten Lösung beigezogen.

Welche Auswirkungen hat die digitale Transformation darauf, wie Adovum Software entwickelt?

Wir entwickeln heute eindeutig schneller und setzen agile Vorgehensweisen ein, die Kunden direkter in den Entwicklungsprozess einbinden. Dabei starten wir oft mit einer einfachen Skizze und machen Anforderungen rasch in einem ersten Prototyp sichtbar. Danach verbessern wir laufend, bis das Endprodukt steht. Wir beziehen von Beginn an auch Interaction-Designer in den Prozess ein, denn Kunden wollen heute Software, die einfach, effizient und auf diversen Endgeräten intuitiv und nahtlos bedienbar ist. Dazu kommen wachsende Anforderungen an die Sicherheit, denn die starke Verbreitung der neuen Technologien bietet auch Angreifern viele Möglichkeiten. Deshalb werden auch Security-Aspekte von Beginn an berücksichtigt.

Welche Anforderungen stellt ein agiles Vorgehen an die Zusammenarbeit zwischen Softwareentwicklung und Betrieb?

Das sehen wir etwa im Bereich Mobile Payment. Hier ist Adnovum bei der Entwicklung der beiden führenden Systeme in der Schweiz ganz vorne mit dabei und in einem Fall auch für den kompletten Betrieb der Lösung verantwortlich. Die enge Zusammenarbeit von Entwicklung und Betrieb ermöglicht bei dieser Lösung ein schnelles und hochfrequentes Deployment. Während die Entwicklung auf Sprints im Drei-Wochen-Rhythmus setzt, wird die Produktion mehrmals pro Woche angepasst. Eine robuste und modulare Architektur und der Mehrschienenbetrieb erlauben dabei das Deployment im laufenden Betrieb, ohne dass die Payment-Services unterbrochen werden müssen.

Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Entwicklung von Adnovum als Unternehmen?

Adnovum hat sich seit ihrer Gründung 1988 vom klassischen Software-Engineering-Unternehmen zu einem umfassenden Servicedienstleister entwickelt. Durch die agile Entwicklung und die engere Zusammenarbeit mit dem Betrieb entstehen für Endkunden viele Vorteile. Wir verfolgen hier DevOps-Ansätze, um Entwicklungs- und Betriebsprozesse eng zu verknüpfen. So gewinnen wir an Speed und Agilität und können die neuen Marktbedürfnisse unserer Kunden schneller umsetzen. Dies bedingt unter anderem auch, dass wir unsere Service-Management-Prozesse flexibel an die Bedürfnisse unserer unterschiedlichen Kunden anpassen können. Nach eingehender Evaluation haben wird uns dafür entschieden, hierfür die Tool-Suite Servicenow einzusetzen. Servicenow bietet eine umfassende funktionale Abdeckung und kann komplexeste Prozesse hochintegriert und einfach abbilden. Ebenfalls ein zentrales Kriterium war, dass die Servicenow-Cloud in Schweizer Datacentern betrieben wird, denn bezüglich des Schutzes unserer Kundendaten stellen wir höchste Anforderungen.

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