Editorial

Jeder hat Schwachstellen

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George Sarpong, stv. Chefredaktor der Netzwoche
George Sarpong, stv. Chefredaktor der Netzwoche

Immer mehr Unternehmen digitalisieren ihre Geschäftsprozesse. Doch mit dem Grad der Digitalisierung eines Unternehmens steigt dessen Anfälligkeit für Cyberangriffe. Leider wird die IT-Sicherheit noch immer vernachlässigt, wie das Beratungshaus EY in seiner diesjährigen «Global Information Security Survey» aufzeigt. Nur in der Hälfte der befragten Schweizer Unternehmen arbeiten Spezialisten, die wissen, wie man Cybergefahren identifiziert. Nur in 40 Prozent der Unternehmen glauben Verantwortliche, dass sie komplexe Cyberangriffe aufdecken könnten. So ist es nicht verwunderlich, dass 84 Prozent der Befragten aussagten, dass ihre Sicherheitsmassnahmen ausbaufähig seien.

Ein weiteres Problem ist hausgemacht. IT-Sicherheit kostet Geld. Und dieses Geld wollen einige Unternehmen lieber sparen, wie die Studie zeigt. Selbst nach Angriffen erhalten IT-Verantwort­liche nur selten mehr Geld für den Schutz der Unternehmens-IT. Was aus dieser Einstellung folgt, zeigt eine weitere Zahl: 65 Prozent. So hoch war der Anteil der Umfrageteilnehmer, die von kürzlich erfolgten Sicherheitsvorfällen in ihren Unternehmen zu ­berichten wussten.

Das muss sich ändern. Planen, investieren und aufrüsten muss die Parole lauten. Der aktuelle Schwerpunkt IT-Security ab Seite 26 zeigt, wie. Ausführlich erläutern IT-Security-Spezialisten von Trend Micro, Check Point, Infoguard, ITSENSE und Adnovum die aktuellen Security-Trends, mit denen sich IT-Verantwortliche auseinandersetzen sollten.

Zusätzlich zeigen die Experten auch Lösungswege auf. Wie etwa die Absicherung von IT-Systemen durch die Zwei-Faktor-Authen­tifizierung auf Seite 30. Ein umfassendes Konzept ist das Security Operations Center (SOC). Ein gesonderter Bereich in der IT-Abteilung. In dieser schützt ein spezialisiertes Cyberabwehrteam Daten und IT-Infrastruktur. Diese Form der IT-Security bieten auch IT-Dienstleister an. Auf diese Weise muss ein KMU kein eigenes SOC aufbauen und Fachleute engagieren. Stattdessen kann sich das ­Management auf das konzentrieren, was zählt: die Weiterentwicklung des Business.

Viel Lesevergnügen und gute Ideen!

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