Kolumne

Das Rennen um künstliche Intelligenz – wann steigt die Schweiz ein?

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von Pascal Kaufmann, Gründer und Head Starmind-X

Die Schweiz muss in den globalen Wettlauf um künstliche Intelligenz einsteigen. Denn der ­globale Wettlauf um künstliche Intelligenz hat begonnen. Schweizer Know-how inspiriert dabei heute schon die KI-Labors und Tech-Firmen in der ganzen Welt.

Pascal Kaufmann, Gründer und Head Starmind-X.
Pascal Kaufmann, Gründer und Head Starmind-X.

Am 21. Juli 2019 steht das 50-Jahr-Jubiläum der Mondlandung an. Was ist geblieben von damals, 50 Jahre später? Geblieben ist der Spirit von Apollo. Eine Inspiration für Generationen sowie die Überzeugung, dass wir über uns hinauswachsen und neue Dimensionen erreichen können, dass der Technologie und der Wissenschaft keine Grenzen gesetzt sind. Es ist diese Inspiration, die nötig ist und die die heutigen Generationen für einen noch wichtigeren Wettlauf vorbereitet hat – den Wettlauf um künstliche Intelligenz. Dieser Tage tritt das Rennen um künstliche Intelligenz in die heisse Phase, mit dem feinen Unterschied, dass es diesmal nicht um ein Gestirn im All geht, sondern um uns Menschen. Es geht um das Verstehen und das Erschaffen dessen, was uns zum Menschen macht. Menschliche Intelligenz, das Lösen neuartiger Problemstellungen, ein Werkzeug des Lebens selbst, etwas Unbekanntes, das es schafft, Lebewesen in einer sich verändernden Umgebung anzupassen und am Leben zu erhalten, eine fast magische Ingredienz, welche die Quelle von Kreativität, unserer Kultur, aller Wissenschaft und dem Menschen an sich ist.

Warum investieren Regierungen, Organisationen, Tech-Firmen und Milliardäre in aller Welt unsägliche Summen von Geld, Ressourcen und Material in die Schaffung von künstlicher Intelligenz? Wer den Schlüssel zur KI in den Händen hält, hält den Schlüssel in eine neue Renaissance des Menschseins.

Über zwei Dutzend Länder in aller Welt haben eine KI-Strategie verabschiedet, während wir in der Schweiz immer noch über Digitalisierung und Automatisierung sprechen. Die allgemeine Konfusion geht sogar so weit, dass diese Begrifflichkeiten im gleichen Atemzug mit künstlicher Intelligenz benutzt werden. Ironischerweise ist Digitalisierung und Automatisierung in vielen Aspekten genau das Gegenteil von Intelligenz – eben nicht die flexible und kreative Fähigkeit, Bekanntes auf Unbekanntes anzuwenden, Neuartiges zu schaffen oder Regeln zu brechen, sondern die schier perfekte Abarbeitung der immer gleichen Prozesse. Automatisiert wird seit tausenden von Jahren – ein Land, das sich der Digitalisierung verschreibt, wird im besten Falle ein sehr effizientes Land. Kreativität, Mut oder Innovationskraft wird damit nicht unbedingt gefördert.

 

Die Schweiz muss in den globalen Wettlauf um künstliche Intelligenz einsteigen

Gesucht sind Talente aus aller Welt, ein mutiges Bekenntnis zu uns selbst und an die Schweiz als Gemeinschaft, dass wir in der Lage sind, in dieses globale Wettrennen einzusteigen und eine entscheidende Rolle zu spielen. Für einmal geht es nicht um Grösse, Macht oder viel Geld, vielmehr geht es da­rum, anders zu denken, unser Know-how zu bündeln und systematisch Talent zu vernetzen und zu nutzen. Kein Land in der Welt bringt derart viel beachtete wissenschaftliche Publikationen im Bereiche KI zutage wie die Schweiz. Schweizer Know-how inspiriert die KI-Labors und Tech-Firmen in der ganzen Welt. Wir haben einige der modernsten Technologien im Bereich Kollaboration hervorgebracht.

Wir brauchen für den Start in das Jubiläumsjahr der Mondlandung ein starkes Bekenntnis und Zeichen, auf dass alles dafür getan wird, dass der Wettlauf um künstliche Intelligenz zum Wohle des Menschen gewonnen wird. Die Schweiz ist bereit, in den globalen Wettlauf einzusteigen und diesen zu unser aller Wohle zu gewinnen. Sie muss es nur tun.

 

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