Editorial

Quantencomputer, Prognosen und ein Bundespräsident

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Marc Landis, Chefredaktor, Netzwoche. (Source: Netzmedien)
Marc Landis, Chefredaktor, Netzwoche. (Source: Netzmedien)

2019 ist zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses exakt 17 Tage alt und das ICT-Jahr ist voll lanciert. IBM etwa überraschte die Welt mit dem ersten "voll integrierten kommerziellen" Quantencomputer. Freilich ist IBMs Q System One mit seinem 20 Qubit-System im 9 Kubikmeter grossen Gehäuse kein Gerät für den Desktop. IBM will sein Q System One denn auch kostenpflichtig über die Cloud zur Verfügung stellen, statt massenhaft Quantencomputer zu verkaufen. Interessierte Nutzer können dafür auf qiskit.org auf einen Satz mit Programmierbibliotheken für Python und Simulatoren zugreifen. Damit erstellter Code kann dann auf dem Q System One via Cloud ausgeführt werden. Das Open-Source-Quantencomputing-Framework Qiskit ist für die Nutzung von heutigen Quantenprozessoren und zum Einsatz in der Wissenschaft, Ausbildung und im Unternehmen gedacht, heisst es auf der Qiskit-Website. Mehr über IBMs Q System One lesen Sie hier und in der Kolumne "Wild Card" von Daniel Liebhart hier.

Auch im Januar analysierte der Wirtschaftsverband Swico in Zusammenarbeit mit dem European IT Observatory EITO die ICT-Markt-Entwicklung des Vorjahres und wagte einen Ausblick auf das kommende Jahr. Die gute Nachricht ist, dass der Schweizer ICT-Markt 2019 weiter wachsen dürfte. Die schlechte, dass sich das Wachstum etwas abschwächt, weil der Hardware-Markt den Prognosen zufolge schwächelt und deutlich Federn lassen soll. Das Marktwachstum kommt also aus dem Softwarebereich und nicht von der Hardware. Diese Aussichten scheinen plausibel, wenn man bedenkt, welche Themen laut unserer Umfrage CIOs 2019 besonderes beschäftigen werden. Dazu gehören die folgenden: Legacy-Systeme ersetzen, IT-Sicherheit stärken, bestehende Applikationen erneuern. Interessant ist auch, dass über 20 Prozent der befragten IT-Leiter bereits eine Blockchain-Lösung im Einsatz haben. Überraschend ist hingegen, dass rund 46 Prozent der Befragten kein Interesse an Container-Technologie und Kubernetes haben.

Ein Wachstumsbereich in der ICT ist nach wie vor Augmented und Virtual Reality. In der Titelgeschichte lesen Sie hier, welche Marktleistungen Schweizer AR-/VR-Unternehmen in diesem Bereich zu bieten haben. Wenig überraschend sind es vor allem Start-ups, die sich mit dem Thema befassen.

Wo die IT-Baustellen im Eidgenössischen Finanzdepartement liegen und wie die Schweiz ihre digitalen Herausforderungen angehen muss und was er vom Krypto-Franken hält, verrät Bundespräsident und EFD-Vorsteher Ueli Maurer im grossen Live-Interview, das Sie hier lesen können.

Ich wünsche für 2019 alles Gute!

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