Merkwürdiges aus dem Web

Eine Klage, die sich gewaschen hat

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CE- und IT-Welt fördern immer wieder Erstaunliches und Kurioses zutage, das zum Schmunzeln anregt. Die seltsamsten ­Kurznews immer in der Rubrik «Curiosities». Gute Unterhaltung!

(Source: pikisuperstar/freepik.com; BIlicube/vecteezy.com)
(Source: pikisuperstar/freepik.com; BIlicube/vecteezy.com)

zwi. «Star Wash» heisst die Waschanlage eines chilenischen Familienbetriebs. Aber nicht nur der Name selbst und der Schriftzug erinnern an die bekannte Sternenkrieg-Saga. Das Unternehmen lässt auf seinem Instagram-Kanal auch schon mal Chewbacca, Darth Vader oder den Mandalorianer zum Putzlappen greifen. Dass das nicht ganz sauber ist, dachte sich wohl auch Lucasfilm. Die Disney-Tochterfirma und Inhaberin des erfolgreichen «Star Wars»-Franchise geht deshalb wegen Copyright-Verletzung rechtlich gegen den Familienbetrieb vor, wie «Der Standard» schreibt. Matias Jara, der Inhaber der ­Autowaschanlage, wehrt sich jedoch, als könnte er kein Wässerchen trüben. Er sei nämlich der Ansicht, dass der Name seines Unternehmens genügend vom Franchise abweiche und nicht mit der Lucasfilm-Marke verwechselt werden könne. Ausserdem decke das Copyright rund um «Star Wars» diverse Bereiche ab, nicht aber Autowaschanlagen. Ob Jara diesbezüglich wirklich mit allen Wassern gewaschen ist, bleibt offen. Aber eines steht sicherlich fest: Der echten Saga kann niemand das Wasser reichen.

Doom runs on everything, even on poop

dwa. «Doom», das Kultspiel aus den 90er-Jahren, ist für viele eine liebgewonnene Erinnerung aus vergangenen Tagen. Was damals auf Desktop-Rechnern mit Diskettenlaufwerken und Röhrenbildschirmen lief, läuft inzwischen auch auf Darmbakterien, wie das Onlinemagazin «Golem» berichtet. Konkret geht es um die Grafik des Spiels, die mithilfe von Kolibakterien dargestellt wird. Die MIT-Wissenschaftlerin Lauren Ramlan hat das Experiment entwickelt. Um «Doom» auf den Bakterien darzustellen, wird die Grafik in schwarze und weisse Pixel übersetzt. Fluoreszierende Proteine in den Bakterien werden aktiviert, um ein Pixel, hier ein Bakterium, aufleuchten zu lassen. Das Spiel selbst läuft dabei nicht auf den Bakterien, sondern wird von diesen nur dargestellt, wie Ramlan erklärt. Allerdings gelte im Rahmen des Slogans «Doom runs on everything» meist wirklich die Darstellung des Spiels als ausreichend. Die Darmbakterien im Versuchsaufbau hätten lediglich eine Auflösung von 32 mal 48 Bildpunkten. Auch die Bildrate soll unbefriedigend sein. Für ein Frame müsste man 8 Stunden und 20 Minuten warten. Wer Doom innerhalb von 5 Stunden durchspielt, bräuchte für einen Durchgang auf Bakterien fast 600 Jahre.

Furries hacken Nuklearlabor

sme. Es klingt wie ein absolutes Desaster. Ein Nuklearlabor wurde gehackt. Nicht nur irgendein Nuklearlabor, das wäre ja schon schlimm genug, sondern das grösste der USA. Wer könnte das gewesen sein? Etwa der geopolitische Gegner? Ein Superschurke? Nein, es waren Furries. Das Hackerkollektiv mit dem Namen «Gay ­Furry Hackers» ist in das HR-System des Idaho National Laboratory (INL) eingebrochen. Die Furries stahlen Mitarbeiterdaten von tausenden Angestellten, wie ­«futurezone.at» berichtet. Die gestohlenen Daten wollten die Hacker als Druckmittel einsetzen, um die Forscher dazu zu zwingen, «IRL-Catgirls», also echte Katzenmenschen, zu erschaffen. Vergeblich, denn die Forschung zur Erschaffung von Mensch-Tier-Hybriden steckt noch nicht mal in den Kinderschuhen, zumindest nicht am INL. Selbst beim besten Willen wäre das Nuklearlabor also nicht in der Lage, Katzenmenschen zu züchten. Das INL ist übrigens nicht das einzige Opfer der Gay Furry Hackers. So hackten sich die vermeintlich flauschigen Wesen 2023 zwei Mal in IT-Systeme der NATO. Dies tun die Furries nicht, weil sie die Welt erobern oder ins Chaos stürzen möchten, sondern ganz einfach, weil es ihnen Spass macht.

Flauschige Wesen machen sich die Menschheit untertan

tme. Menschen haben eine Schwäche für flauschige Wesen mit grossen Augen. Aus freien Stücken sind wir zu Bediensteten von Samtpfoten und Fellnasen geworden, die bei uns zuhause wohnen. Der Gedanke, dass wir einst von intelligenten Plüschtieren regiert werden sollten, ist deshalb gar nicht so abwegig. Man erinnere sich an den Furby. Als eine Mischung aus fluffiger Eule, Katze oder süsser Fledermaus kam das elektronische Stofftier 1998 auf den Markt. Furby wackelte mit Augen und Ohren und konnte sogar sprechen. Schon bald rankten sich Verschwörungstheorien um das flauschige Tier. Gerüchten zufolge verbannte die NSA Furbys gar aus ihren Büros – aus Angst vor Spionageversuchen. Die Programmiererin Jessica Card ging einen Schritt weiter und versah ihren Furby mit einer ChatGPT-Funktion. Sie wollte von ihrem «FurbyGPT» wissen, ob die Furbys vorhaben, die Weltherrschaft an sich zu reissen. Die Antwort war eindeutig: Der Plan bestehe darin, mit ihrem niedlichen und knuddeligen Aussehen in die Haushalte einzudringen und uns mittels fortschrittlicher KI-Technologie zu kontrollieren. So schlimm diese Prophezeiung klingen mag, viel würde sich an unserer ­Situation nicht ändern. Wir ­lassen uns heute bereits von flauschigen Wesen herum­scheuchen. 

Krypto-Betrüger Bankman-Fried handelt jetzt mit Dosenfisch – im Knast

msc. Geld stinkt nicht. Sam Bankman-Fried hat dies schon früh begriffen. Der mittlerweile inhaftierte Gründer der Krypto-Börse FTX soll einen Mithäftling mit einer Dose Makrelen für einen neuen Haarschnitt bezahlt haben, den er auch just bei einer Gerichtsverhandlung präsentierte, wie das «Wall Street Journal» berichtet. Makrelen – oder «Macks», wie sie unter den Knackis oft genannt werden – haben sich in vielen US-Gefängnissen als Währung für alltägliche Dienstleistungen etabliert, wie es weiter heisst. Sie sind robust, lange haltbar und vor allem nicht verboten. Die miefigen «Macks» ersetzen in dieser Funktion Zigarettenpäckli, seit diese 2004 aus den Strafanstalten verbannt worden sind. Der gestürzte Krypto-King hätte jedenfalls genug Zeit, sich zum Makrelen-Mogul zu mausern: «Scam Bankman-Fraud» wurde in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen, ihm drohen bis zu 110 Jahre hinter Gittern. Ihm sei jedoch geraten, diesmal keine krummen Dinger mit seinen Kunden zu drehen. Im Vergleich zu den Schlipsträgern der US-Justiz­behörden machen Häfenbrüder nämlich bekanntlich lieber kurzen Prozess.

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