Trivadis und e3 erhalten Zuschlag

Astra vergibt Mehraufträge im Wert von 15 Millionen Franken

Uhr | Aktualisiert

Trivadis und e3 erhalten im Rahmen eines Projekts zur Ablösung von veralteten Systemen des Zulassungs- und Kontrollwesens des Strassenverkehrs den Zuschlag.

Die beiden IT-Dienstleister Trivadis und e3 können sich freuen: Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat ihnen für ein Projekt im Rahmen des Zulassungs- und Kontrollwesens des Strassenverkehrs Zusatzaufträge im Umfang von rund 15 Millionen Franken erteilt.

Veraltete Systeme im Einsatz

Das Zulassungs- und Kontrollwesen des Strassenverkehrs in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein wird heute mit Hilfe von drei Datensystemen abgewickelt, teilt das Astra mit. Diese seien veraltet und werden vom neuen Informationssystem Verkehrszulassung (IVZ) abgelöst. Aufgrund technischer Rahmenbedingungen und zusätzlicher Wartungskosten habe das Bundesamt für Strassen dieses Projekt modifiziert, wodurch nun die Zusatzaufträge anfallen.

Trivadis erhielt Aufträge im Wert von 12,7 Millionen Franken, e3 Aufträge im Wert von 2,4 Millionen Franken. Die neuen Vergaben erfolgten im freihändigen Verfahren, der ursprüngliche Auftrag war im Rahmen eines WTO-Verfahrens an sieben Firmen vergeben worden, unter anderem Trivadis und e3. Das ursprüngliche Auftragsvolumen von Trivadis belief sich auf 6,3 Millionen Franken, jenes von e3 auf gut 600'000 Franken.

2014 soll das neue System fertig sein

Mit der Inbetriebnahme des IVZ in den Kantonen, dem Fürstentum Liechtenstein und beim Bund kann voraussichtlich im Jahr 2014 gerechnet werden, heisst es weiter. Das neue System soll insgesamt rund 32,6 Millionen Franken kosten, davon sei ein Drittel bundesinterne Leistungsverrechnungen des BIT.

Das IVZ soll die folgenden drei Datensysteme ablösen:

  • Mofis: Hier sind die Daten der Fahrzeugzulassung enthalten (Halter, Fahrzeug, Versicherung, Kontrollschild)
  • Faber: Hier sind die Daten der Führerzulassung erfasst (Ausweisinhaber, Ausweiskategorien, Sperren, medizinische Daten)
  • Admas: Hier sind die Daten von Administrativmassnahmen dokumentiert (Person, verfügte Massnahme wie beispielsweise Führerausweisentzug, Dauer, Gründe, Hinweise auf frühere Massnahmen)

Gemeinsam bilden diese drei Systeme die Datendrehscheibe Mofad. Diese wird sowohl von der öffentlichen Verwaltung in den Kantonen und dem Bund als auch von der Privatwirtschaft genutzt, die ihrerseits gesetzliche Aufgaben erfüllt (zum Beispiel Statistiken, Unfallerfassung und -analyse, Nachweis der Fahrzeugversicherung, Erhebung der LSVA, Steuern, obligatorische Fahrzeugführerausbildung und -weiterbildung). Die Mofad-Systeme basieren auf stabiler, aber zum Teil veralteter Technologie.

Die Schwierigkeiten beim Wechsel von Mofad auf IVZ bestehen laut Astra darin, dass das bestehende System bei laufendem Betrieb mit vielen angebundenen Systemen abgelöst werden muss. Dies bedinge einen hohen Testaufwand, bevor das neue System produktiv geschaltet und das alte System abgeschaltet werden könne.

Einsparungen trotz Mehraufwand

Insgesamt führen die erwähnten Anpassungen zu einem Mehraufwand bei den Investitionen von rund 12,2 Millionen Franken. Hinzu kommen 2,67 Millionen für die Wartung während 5 Jahren. Diesen Mehrkosten stehen laut Astra Einsparungen von rund 6,5 Millionen Franken gegenüber. Allerdings hätten die Anpassungen beim Start des Projekts noch nicht vorausgesehen werden können.

Beim Projektstart im Jahr 2010 sei mit Aufwendungen für externe Dienstleistungen in der Höhe von rund 8 Millionen Franken gerechnet worden.