Bertelsmann verkauft BOL-Geschäfte

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Jetzt ist es offiziell. Bertelsmann will die BOL-Geschäfte in Deutschland (inklusive integriete Schweiz), Niederlanden und Schweden loswerden. Gemäss Medienmitteilung werden verschiedene Ausstiegsoptionen sondiert. Als Grund für den Ausstieg wird genannt, man wolle sich im Rahmen der neuen strategischen Ausrichtung auf die erfolgreiche Steuerung der Medienclub-Geschäfte fokussieren. Nicht betroffen vom Ausstieg sind das Joint-Venture BOL Italien sowie BOL China, weil beide bereits voll in die jeweiligen lokalen Clubs integriert seien. Auch nicht betroffen von der Veränderungen sind die Aktivitäten von CDNOW in den USA sowie die Beteiligung von 36,2 Prozent an Barnesandnoble.com. Ob ein Konkurrent oder Mitarbeiter BOL übernehmen werden, steht derzeit noch nicht fest. Bertelsmann kommunizierte gestern auch die Geschäftszahlen für das 1. Halbjahr 2002. Bei einem Konzernumsatz von 8,83 Milliarden Euro wurde ein operativer Gewinn (EBITA) von 157 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahreszeitraum gab es noch einen operativen Verlust von 884 Millionen Euro bei einem Umsatz von 9,29 Millionen Euro. Für das 2. Halbjahr 2002 rechnet Bertelsmann mit einem höheren Umsatz und operativem Ergebnis. Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Gunter Thielen, erklärte zu den Geschäftszahlen: Nach Jahren des dynamischen Wachstums und hoher Sondererlöse aus dem Internet-Bereich befindet sich Bertelsmann jetzt in einer kurzen Phase der Konsolidierung. Hauptziel ist eine Steigerung der operativen Performance in den Stammgeschäften von Bertelsmann, um mit einer verbesserten Profitabilität den finanziellen Spielraum und die Möglichkeiten zu weiterem konsequenten Wachstum aus eigener Kraft zu erhöhen. Zum Internet äusserte er sich wie folgt: Das Internet sehen wir indessen nicht als eigenes Geschäft, sondern als Teil der Stammgeschäfte, und dort vornehmlich als Vertriebsweg.