Das grösste WLAN-Netz der Welt ist ein Flop

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Dem weltweit grössten WLAN-Netz in Taiwans Hauptstadt Taipeh mangelt es an Kunden. Seit Ende 2005 konnte Betreiber Q-Ware erst 20 000 Abonnenten für sein Netz mit Namen WiFly gewinnen, 10 000 weitere nutzen Prepaid-Angebote, wie der San Francisco Chronicle berichtet. Ursprünglich rechnete das Unternehmen mit 250 000 regelmässigen Nutzern. Damit das Netz verlustfrei operiert, wären mindestens 200 000 Kunden nötig. Q-Ware hat bislang 30 Millionen US-Dollar in das Projekt investiert. Das Netz mit über 4200 Hot-Spots deckt 90 Prozent der 2,6 Millionen Einwohner Taipehs ab. Die Infrastruktur lieferte ein Konsortium, dem Hewlett-Packard, Intel, Cisco sowie Microsoft angehören. Ein Hauptgrund für das mangelnde Interesse ist in den vielen alternativen kostenlosen Hot-Spots zu sehen, die in Taipeh zusätzlich zur Verfügung stehen. Weitere Gründe sind gemäss San Francisco Chronicle die Beeinträchtigung des Empfangs innerhalb von Gebäuden und die begrenzte Bandbreite – das Netz bietet Download-Raten von etwa 500 Kilobits. Noch diesen Monat soll diese aber auf ein Megabit pro Sekunde erhöht werden. Zudem will Q-Ware das Angebot durch Dienste und Inhalte wie VoIP oder Video-Applikationen ergänzen, um Kunden zu gewinnen. Bei ähnlichen WLAN-Projekten in den USA setzen die Betreiber auf Einnahmen durch Werbung oder auf eine öffentliche Mitfinanzierung.
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