FET-Flaggschiff-Programm der EU

Das Human Brain Project räumt ab

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Zwei Projekte, eines davon aus der Schweiz, profitieren vom Preisgeld der Flagschiff-Initiative der EU.

Nun steht fest, welche Projekte im Rahmen der Flaggschiff-Initiative der EU gefördert werden sollen. Das Human Brain Project der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) sowie das Graphene-Projekt aus Schweden werden in den nächsten zehn Jahren von je mindestens 500 Millionen Euro profitieren können.

Zwar ist diese Meldung laut der NZZ noch nicht offiziell. Dennoch stünden die beiden Sieger bereits fest. Das Human Brain Project soll mithelfen, das menschliche Hirn und dessen Krankeiten dank neuer Technologien besser zu verstehen. Das Graphene-Projekt setzt sich, wie es der Name sagt, mit dem Kohlenstoff-Material Graphen und dessen technologischen Möglichkeiten auseinander.

Zwei weitere Projekte aus der Schweiz

Nebst dem Human Brain Project hatten noch zwei andere Schweizer Projekte an der Flagship-Ausschreibung teilgenommen: Das Projekt FuturICT unter der Leitung der ETH Zürich sowie Guardian Angels (EPFL, ETH Zürich und andere).

Futur-ICT ist ein visionäres Projekt, das zum Ziel hatte, dank neuer Daten- und Computerplattformen die Zukunft besser gestalten zu können. Guardian Angels hingegen will Technologie und Medizin miteinander verbinden und den menschlichen Körper mit kleinen elektronischen Tools überwachen.

Flaggschiff-Initiative der EU

Im Rahmen ihres siebten Forschungsrahmenprogramms hat die EU Grossprojekte, sogenannte Flaggschiff-Initiativen, im Bereich Future and Emerging Technologies (FET) ausgeschrieben. Mit den FET Flagships will die EU grosse, ambitiöse Forschungsvorhaben mit visionären Zielen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) fördern.

Dazu stellt die Europäische Kommission über einen Zeitraum von zehn Jahren knapp 500 Millionen Euro in Aussicht. Aus den über 20 Projekten wurden im März 2012 die sechs aussichtsreichsten Kandidaten ermittelt. Ab Ende 2013 sollen die beiden Sieger ihre Projekte umsetzen können.

500 Millionen Euro - statt einer Milliarde Euro

Ursprünglich wollte die Europäische Kommission eine Milliarde Euro vergeben, hat aber den Betrag inzwischen auf 500 Millionen Euro reduziert – eine Entscheidung, die nicht für alle Beteiligten nachvollziehbar ist, wie Dirk Helbing, wissenschaftlicher Leiter von Futur-ICT an der ETH Zürich, in einem Interview mit der Netzwoche, im Sommer 2012 sagte.

Nun sehe der Plan vor, dass die restlichen 500 Millionen Euro von dritter Seite beigesteuert würden, zum Beispiel durch Universitäten in ganz Europa, die beteiligten Länder und durch Businesspartner.

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