Die Verwaltung soll mobiler werden
Am Nationalen E-Government-Symposium in Bern haben Fachleute darüber diskutiert, wie und warum es wichtig ist, Verwaltungsdienstleistungen mobil anzubieten.

Heute Dienstag haben sich rund 175 Vertreter aus Bund, Regierung und Unternehmen in Bern getroffen, um am Nationalen E-Government-Symposium die Zukunft von Mobile Government zu diskutieren.
Dabei wurde eines klar: Die Regierung und Verwaltung kommen heutzutage nicht mehr darum herum, sich im Rahmen von E-Government mit den neuen Trends der mobilen Kommunikation auseinanderzusetzen. So zumindest formulierte es Peter Grünenfelder, Staatsschreiber des Kantons Aargau und einer der Referenten der Veranstaltung. Diese Aussage ist zugleich auch eine grobe Zusammenfassung der Erkenntnisse von heute Morgen.
Das Rad nicht immer neu erfinden
Soweit so gut. Doch wie setzt man solche Dienstleistungen um? Grünenfelder erwähnte, was eigentlich schon lange bekannt, aber nicht immer ganz einfach ist: Die verschiedenen Verwaltungsstellen sollten nicht jedes Mal das Rad neu erfinden sondern sich vielmehr miteinander absprechen und sich informieren, welche Systeme die anderen einsetzen.
Dazu gehört auch die Standardisierung von Prozessen. "Wir schaffen einen Mehrwert für die Verwaltung, wenn wir die Ablaufprozesse standardisieren", zeigte sich Grünenfelder überzeugt. Ziele sind demnach durchgängige Prozesse über alle föderalen Ebenen hinweg. Um dies durchzusetzen, seien Koordinations-Stellen nötig, um alle erforderlichen Akteure zusammenzubringen. Nicht zu unterschätzen ist dabei laut Grünenfelder der emotionale Aspekt, den solche Standardisierungen mit sich bringen. Denn wenn Prozesse auf nationaler Ebene standardisiert und definiert werden müssen, müssen die Beteiligten auch lernen, ihr "Gärtchendenken" abzulegen und sich anzupassen.
"Mobiler" Kanton Aargau
Grünenfelder nutzte sein Referat dazu, am Beispiel "Aargau 2.0" aufzuzeigen, wie Mobile Government funktionieren kann. Aargau 2.0 basiert auf den vier Standbeinen "Integration", "Image", "Information" und "Interaktion". Der Kanton will damit unter anderem die Distanz zwischen den Bürgern und der Verwaltung verringern (Image und Interaktion), über soziale Medien statt Tageszeitungen den Austausch fördern (Information) sowie Dienste möglichst online und medienbruchfrei anbieten (Integration).
Der Kanton Aargau nutzt Twitter und Facebook als Hauptkanäle, Youtube und Flickr sind Hilfskanäle. Die Kanäle würden vor allem in Katastrophensituationen rege genutzt, so Grünenfelder. Dies war diesen Frühling bei einem Hochwasser der Fall. "Wir haben den Bürgern alle sechs Stunden aktuelle Informationen zukommen lassen", so Grünenfelder. Damit war der Kanton sogar aktueller als die lokalen Radiostationen.
Fehler nicht mehrmals machen
Die Mitarbeiter des Kantons mussten aber auch lernen, mit den neuen Medien umzugehen. "Wir müssen nach dem Trial-and-Error-Prinzip vorgehen." Nicht alles lasse sich zum Voraus definieren, "aber wir sollten nicht den gleichen Fehler viermal machen, sonst werden wir von den Tagesmedien verrissen", gab Grünenfelder zu bedenken.
Benno Häfliger, Director Public Service bei Netcetera, bestätigte die Sichtweise von Grünenfelder aus der Sicht des Bürgers. Wenn jemand umziehe, wolle er möglichst alles auf einmal beziehungsweise mit einem Knopfdruck erledigen können, so Häfliger. Ein Umzug sollte sozusagen als "One-Stop-Shop" funktionieren. Sprich, Umzugsunternehmen, Reinigungsfirmen, An- und Abmeldung bei Gemeinde und Schulen und alle Adressänderungen gegenüber den Beteiligten liesse sich im Idealfall auf einer zentralen Plattform vereinigen.
"Lückenlos und proaktiv"
Um dies zu erreichen, müssten Informationen lückenlos und proaktiv bereit gestellt werden, so Häfliger. Die Polizei habe dies beispielsweise mit der Plattform Suisse E-Police, die kürzlich aufgeschaltet worden ist, erreicht, so Häfliger. Derzeit haben die Polizeikorps der Kantone Bern, Zug, Freiburg, Schaffhausen und St. Gallen die neue Plattform aufgeschaltet.
Den Abschluss der Referate am Vormittag bildete eine Podiumsdiskussion. Der Nachmittag war verschiedenen Fachsessionen und Workshops gewidmet, unter anderem zum Thema "Bürgerorientierte Anwendungen" sowie die Entwicklung mobiler Government-Lösungen für den praktischen Einsatz.

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