Über den Tellerrand

Merkwürdig: Wenn Diablo 3 als "Grosse Ananas verkauft" wird

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In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Digital Natives dürfen sich freuen: Wer sich aktiv in sozialen Netzwerken und Medien bewegt, kommt zuweilen zu unerwartetem Segen. Die 19-jährige Natalia Valdivieso entschied sich im richtigen Moment, dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez auf Twitter zu folgen und gewann als seine dreimillionste Followerin einen Preis, der es in sich hat. Die glückliche Gewinnerin erhielt ein Eigenheim.

[2] Anders als die neue Eigenheimbesitzerin lebt Marcus Cyron im Web 2.0 seine Passion für Wikipedia aus. Er ist seit vielen Jahren als Autor in der Enzyklopädie tätig. Nun wurde er beim Deutschen Archäologischen Institut angestellt, um die Kommunikation mit dem Online-Lexikon aufzubauen und Inhalte zu generieren. Finanziell lohnt sich die ehrenamtliche Anstellung nicht, das Prädikat "Erster festangesteller Wikipedia-Autor" gibt trotzdem etwas her.

[3] Auch für Lucas Ordoñez öffnete sich durch seine persönlichen Leidenschaft ein völlig neues Berufsfeld. Der Student aus Spanien musste sein Hobby Kartsport aus finanziellen Gründen aufgeben, widmete sich fortan aber dem virtuellen Pendant. Das tat er so gut, dass er in einem virtuellen Rundkurs den zweiten Platz belegte und dadurch die Rennfahrerprüfung machen konnte. Bereits hat er an ersten Rennen teilgenommen und wurde für weitere Renneinsätze verpflichtet.

[4] Was bei einem realen Rennen nicht möglich ist, könnte Sony aber bald für den virtuellen Rundkurs einführen. Das Unternehmen liess sich ein Patent schützen, das eine Methode zur Pausierung eines Videospiels für Werbeunterbrechungen beschreibt. Das Patent wurde letzten November bewilligt und eignet sich spezifisch für den Einsatz in Gamekonsolen. Ist das der nächste Schritt nach teuren DLCs, die mittlerweile für jedes Spiel fast schon Pflicht sind?

[5] Ob angefressene Gamer die Spielepausen akzeptieren, ist noch nicht klar. Kreative Köpfe finden immer Wege, derartige Dinge zu umgehen. Chinesische Fans der Diablo-Reihe finden kreative Wege um ein Verkaufsverbot für den Blizzard-Activision-Hit zu vermeiden. Diablo 3 wird derzeit unter dem Namen "Grosse Ananas" - chinesisch "dà bōluó” – verkauft, eine Cartoonananas dient als Platzhalter auf Websites. Der Stern titelt "Was für ein Fruchtsalat" – und hat damit vollkommen Recht.

[6] Mit einem treffenden "Trickser ausgetrickst" betitelt die NZZ einen Bericht über freiheitsliebende iranische Netznutzer, die – um die Netzsperren zu umgehen – eine kostenlose Windows-Software namens Simurgh benutzen. Sie ermöglicht es iranischen Surfern, die gesperrten Websites aufzurufen. Nun kursiert eine Variante mit eingebautem Trojaner. Die Trickser werden – eben - ausgetrickst. Ob die iranische Regierung dahintersteckt, ist nicht klar. Für die Nutzer ist die Trojanerversion so oder so gefährlich.