Michael Ringier: Der kostenlose Onlinejournalismus muss ein Ende haben!

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Michael Ringier sieht derzeit kaum Möglichkeiten, mit Onlinejournalismus Geld zu verdienen. Dies geht aus einem heute veröffentlichten Interview mit der Handelszeitung hervor. Noch nicht einmal den Ansatz eines schlagkräftigen Geschäftsmodells kann der Ringier-Verwaltungsratspräsident erkennen: „Hinsichtlich Online sehen wir derzeit keinen anderen Weg, als unser Geld mit E-Commerce zu verdienen.“ Zusätzliche Einnahmen würden zudem Kleinanzeigen wie Immobilien- und Stellenmärkte generieren. Dazu habe man vor zwei Jahren für einen „dreistelligen Millionen-Franken-Betrag“ den Scout- und Gate24-Besitzer Media Swiss gekauft. Dennoch ist Michael Ringier überzeugt, dass jede Zeitung eine Website braucht: „Blick Online ist für Blick-Leser selbstverständlich - würde man auf den Online-Teil verzichten, würde die Marke als Ganzes massiv beschädigt“, so Ringier. „So sind wir gezwungen, Blick Online zu führen, selbst wenn wir derzeit kein Geld damit verdienen.“ Trotz allem glaubt er, dass der kostenlose Onlinejournalismus zu einem Ende kommen werde. Dazu müssten allerdings erst „vernünftige“ Micro-Billing-Lösungen zur Verfügung stehen. Für Michael Ringier steht jedenfalls fest: „Es kann nicht sein, dass wir hier "kostenlos“ Informationen anbieten, während andere Marktteilnehmer wie Google ein dickes Geschäft damit machen.“
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