"Windows Azure Mobile Services"

Microsoft buhlt um Cloud-Entwickler

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Mit Windows 8 setzt Microsoft auf die Cloud. Apps und Daten sollen vermehrt aus der Wolke bezogen werden - bevorzugt natürlich aus der eigenen. Mit der Ankündigung der neuen "Windows Azure Mobile Services" unterstreicht Microsoft seine Ambitionen in diesem Bereich.

Devices, Communication, Cloud: Dies sind drei wichtige Pfeiler von Windows 8. Das neue Betriebssystem und die dafür entwickelten Apps sollen auf möglichst vielen unterschiedlichen Geräten laufen - darunter Desktops, Smartphones und Tablets - und "social" sein. "Die Cloud spielt dabei eine besondere Rolle", betonte Marc Weder, Leiter der Schweizer Microsoft-Office-Division, heute an einer Medienorientierung in Zürich.

Für den Online-Zugriff auf Datenbanken bietet Microsoft seit Februar 2010 die Cloud-Computing-Plattform Windows Azure an. Diese ermöglicht es Entwicklern, Anwendungen als Software-as-a-Service auf den Servern von Microsoft laufen zu lassen. Mit der baldigen Veröffentlichung von Windows 8 mit neuem App Store dürfte diese Möglichkeit noch wichtiger werden.

Microsoft reagiert auf diese Entwicklung mit den "Windows Azure Mobile Services": Sie sollen es einfacher machen, Apps per Azure an die Microsoft-Cloud anzubinden. Für Windows 8 stehen sie ab sofort zur Verfügung, später laut Ankündigung auch für Android, iOS und Windows Phone.

Konzentration auf den Client

Der Dienst ermögliche es App-Entwicklern, mit wenig Aufwand elementare Cloud-Funktionen umzusetzen. Anstatt sich mit Codes auf der Serverseite rumschlagen zu müssen, sollen sich die Entwickler vermehrt auf die Client-Seite und die Gestaltung ihrer Apps konzentrieren können.

Die "Windows Azure Mobile Services" erleichtern laut Microsoft unter anderem Funktionen wie das Ablegen, Auslesen und Durchsuchen von Datenbanken in der Cloud. Auch die Authentifizierung von Nutzern und der Versand von Push Notifications sollen sie vereinfachen. Windows Azure liefere nun zudem Statistiken und Charts über die Nutzung der neuen "Mobile Services". Dies verspricht Scott Guthrie, Corporate Vice President für Server und Tools bei Microsoft, in einem Blogeintrag.

Angriff auf Amazon

Laut Techcrunch werden die "Windows Azure Mobile Services" die im Frühling 2011 veröffentlichten Azure-Toolkits für Android, iOS und Windows Phone ersetzen. Der neue Dienst wird anhand der stündlich genutzten Rechenleistung abgerechnet. Vorausgesetzt wird ein Windows-Azure-Konto, in dem die Preview-Funktion "Mobile Services" angeschaltet ist. Windows Azure ist die ersten 90 Tage als Testversion kostenlos verfügbar.

Mit dem weiteren Ausbau von Azure ist Microsoft bemüht, Entwickler in einem hart umkämpften Markt auf sein eigenes Cloud-Angebot zu locken. In Kombination mit der durchgängigen Windows-8-Plattform könnte das Unternehmen so im Kampf gegen Konkurrenten wie Amazon (Web Services, Elastic Compute Cloud), Google (App Engine, Compute Engine), Apple (iCloud) und Rackspace oder Softlayer punkten.

Seit Juni 2012 bietet Microsoft auf Azure neben Platform- auch Infrastructure-as-a-Service an. So ist es zum Beispiel möglich, On-Premise und Cloud-basierte Anwendungen in Hybrid-Clouds zu kombinieren.