Pläne eines Medienmoguls

Murdochs Traum von der iPad-Tageszeitung

Uhr | Aktualisiert
von asc

Nach Medienberichten aus den USA und Grossbritannien steht die iPad-Tageszeitung von Medienmogul Rupert Murdoch in den Startlöchern.

Session 107 Rupert MurdochCopyright by World Economic Forum swiss-image.ch/Photo by +++No resale, no archive+++ (Quelle: World Economic Forum/swiss-image.ch)
Session 107 Rupert MurdochCopyright by World Economic Forum swiss-image.ch/Photo by +++No resale, no archive+++ (Quelle: World Economic Forum/swiss-image.ch)

Medienmogul und Inhaber von News Corp. Rupert Murdoch ist noch keineswegs müde - er will erneut versuchen mit Inhalten im Internet Geld zu verdienen. Deshalb will Murdoch in Zusammenarbeit mit Apple-Chef Steve Jobs eine Tageszeitung auf das iPad und ähnliche Geräte bringen.

Das neue Produkt soll Anfang 2011 auf den Markt kommen, schrieb der "Guardian" am Sonntag in seiner Online-Ausgabe. Die Zeitung unter dem Titel "Daily" soll 99 US-Cent pro Woche kosten und die Stärken von Boulevard- und Qualitätszeitungen verbinden. Dieser niedrige Preis sei möglich, da keinerlei Druck- und Vertriebskosten anfielen.

100 Journalisten engagiert

Dafür hat Murdoch schon seit Mai eine Entwicklungsredaktion ins Leben gerufen. Chefredaktor der neuen, ausschliesslich digitalen Zeitung ist Jesse Angelo, derzeit noch leitender Redaktor der New York Post - Murdochs New Yorker Boulevardblatt. Das Redaktionsbüro befindet sich in Los Angeles und wird von Richard Johnson geleitet, der bisher bei der "Post" für das Klatschressort "Page Six" verantwortlich war. Insgesamt sollen rund 100 Journalisten für den "Daily" arbeiten. Das Budget beträgt im ersten Jahr 30 Millionen Dollar.

Ob sich das ganze Projekt am Ende rentieren wird - ist noch offen. Bisher verliefen die Versuche von Murdoch bezahlte Inhalte ins Web zu bringen eher erfolglos. Die Online-Ausgabe seines britischen Flaggschiffs "The Times" hat Hunderttausende Leser verloren, seit sie nur noch gegen Bezahlung gelesen werden kann. Der Medienkonzern  sieht es aber als Erfolg an, dass 100'000 zahlende Leser übrig geblieben sind.

Erfolg hängt von Apple ab

Vorerst steht die Zukunftsfähigkeit des iPads als Träger für Nachrichtenangebote auf dem Prüfstand. Vom Erfolg des "Daily" hängt auch ab, ob es sich für Apple lohnt, für das iPad einen Zeitungsabo-Dienst nach Vorbild von iTunes einzurichten. Wenn Steve Jobs, dessen Techniker Murdoch bei seiner iPad-Zeitung Unterstützung, es für rentabel hält, ein solches Angebot einzurichten, würden wohl viele Print-Produkte auf das Tablet wechseln.