"Wir sind keine Immobilienverkäufer"

Netstream erweitert Kapazitäten mit eigenem Rechenzentrum

Uhr | Aktualisiert

Netstream baut in Dübendorf ein eigenes Rechenzentrum, das bereits im April 2011 in Betrieb gehen soll. Die Investition von rund 1,5 Millionen Franken soll das Unternehmen unabhängig von kommerziellen Anbietern machen.

Netstream wird seine Server in Zukunft nicht mehr bei einem externen Rechenzentrum outsourcen. Mit dem Umzug der IT-Infrastruktur in ein eigenes Rechenzentrum – wie bereits der Hauptsitz am Standort Dübendorf gelegen – reagiere man auf die bestehenden Engpässe in der Stromversorgung bei den kommerziellen Schweizer Infrastruktur-Anbieter, so Netstream.

CEO Alexis Caceda begründet die Entscheidung: "Obwohl in der Schweiz immer mehr Rechenzentrumsflächen entstehen, konnte keiner der Anbieter unsere spezifischen Bedürfnisse erfüllen. Mit dem Bau eines eigenen Datacenters realisieren wir dank dem Einsatz modernster Technologien ein High-Density-System für unsere Racks und richten die Skalierung und den Betrieb genau auf die Anforderungen unserer Server aus. Damit steigern wir unsere Kapazitäten um rund das Vierfache."

Warmgang-Modell

Für den Ausbau setzt Netstream auf das HACS-Konzept (Hot Aisle Containment System) von APC by Schneider Electric. Damit lasse sich die entstehende Wärme effizient abführen, so Netstream.

Beim sogenannten Warmgang-Modell stehen die IT-Schränke mit den Rückseiten gegenüberliegend in zwei Reihen. Die Server werden von aussen nach innen mit Luft durchströmt, die Abwärme sammelt sich zwischen den beiden Schrankreihen und bildet den Warmgang. Das HACS schottet den Warmgang mittels Türen und Dachelementen luftdicht ab. Reihenkühlungselemente entziehen dabei die erwärmte Luft, kühlen sie über einen geschlossenen Wasserkreislauf auf Raumtemperatur ab und leiten sie nach aussen. Damit sollen sich die Packungsdichten der IT-Systeme und die Energieeffizienz des Rechenzentrums zu verhältnismässig geringen Investitions- und Betriebskosten erhöhen lassen, so Netstream.

Kein Weiterverkauf an Dritte

Das Datacenter mit einer Nutzungsfläche von knapp 500 Quadratmetern erfülle sämtliche Sicherheitsstandards und garantiere höchste Verfügbarkeit für alle Services. Alexis Caceda erklärt: "Mit unserem Rechenzentrum erreichen wir eine Verfügbarkeit wie man sie von Tier-3-Rechenzentren gewohnt ist und das bei einem projektierten PUE-Level von 1.23."

Zukünftig werden alle Server für Services wie Nello.tv, NetVoIP oder Hosted-Exchange-Lösungen im Rechenzentrum betrieben.

"Unser Fokus liegt weiterhin auf der Entwicklung innovativer Hosted-Produkte“, so Caceda. „Wir sind keine Immobilienverkäufer und deshalb möchten wir keine Datacenter-Fläche an Dritte verkaufen."