Neues Tool entlarvt Manipulationen auf Wikipedia

Uhr | Aktualisiert
von fgr@netzwoche.ch
Ein Student am kalifornischen Technologie-Institut Caltech hat eine Software entwickelt, die Manipulationen an Wikipedia-Einträgen erkennt. Mit Wikiscanner können in der englischen Wikipedia-Version anhand der IP-Adressen diejenigen Organisationen gefunden werden, aus deren Umfeld die Manipulationen stammen. Der Wikiscanner steht im Internet zur Nutzung bereit, Benutzer können zur Suche die Namen von Organisationen, ihre Adressen oder bekannte IP-Adressblöcke in eine Eingabemaske eingeben. Der Wired-Blog Threat Level hat nun damit begonnen, die auffälligsten Veränderungen zusammenzustellen. Die Liste ist lang und nennt unter anderem Scientology, Al-Jazeera, den Vatikan, Disney, Dell oder Exxon Mobil. Dell etwa hat eine Passage über seinen Kundenservice entfernt, in dem auch stand, dass Dell die Support-Abteilung nach Übersee ausgelagert hat. Angestellte des Medienkonzerns Disney löschten einen Hinweise auf den DRM-Kritiker Cory Doctorow. Oder beim Ölkonzern Exxon Mobil wurde die Passage über den Tankerunfall der Exxon Valdez von 1989 geschönt: Der Hinweis, dass bis heute 5 Milliarden Dollar Schadensersatz für Fischer in Alaska noch nicht gezahlt wurden, ersetzte ein anonymer Nutzer durch den Satz: "Exxon Mobil zahlte unverzüglich und freiwillig 300 Millionen Dollar an betroffene Einwohner und Unternehmen in Alaska."
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