Nokia schreibt Verluste, baut Konzernspitze um

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von cwe@netzwoche.ch
Der finnische Mobilfunkkonzern Nokia musste im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2009 einen Verlust von 913 Millionen Euro hinnehmen – zum ersten Mal seit 16 Jahren. Das Unternehmen begründet die Entwicklung in erster Linie mit Restrukturierungskosten sowie Abschreibungen auf das Netzwerk-Joint-Venture Nokia Siemens Networks in Höhe von 908 Millionen. Dach das allein ist nicht für das schlechte Resultat verantwortlich. Denn auch der Umsatz des weltweit grössten Handyherstellers brach im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20 Prozent von 12,2 Milliarden auf 9,8 Milliarden Euro ein. Auch im Kerngeschäft mit Geräten setzte Nokia mit 6,9 Milliarden rund 20 Prozent weniger um als im Vorjahr. Der operative Gewinn in dieser Sparte sank um über 50 Prozent auf 787 Millionen Euro. Dies ist allerdings vor allem auf die generell gesunkene Nachfrage zurückzuführen. Das Marktvolumen sank im dritten Quartal gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres um 7 Prozent, der Anteil Nokias daran blieb mit 38 Prozent konstant. Trotzdem ist man mit der Entwicklung beim finnischen Handyriesen nicht zufrieden. Personelle Konsequenzen waren die Folge. Wie Nokia am letzten Freitag mitteilte wechselt der bisherige Finanzchef Rick Simonson ins operative Geschäft und übernimmt per 1. November die Leitung der Mobiltelefonsparte. Er wird von Timo Ihamuotila als CFO abgelöst. Bereits Anfang Oktober wurde Simon Beresford-Wylie, Chef der Netzwerksparte Nokia Siemens Networks, von Rajeev Suri abgelöst.