Oracle bleibt stur – EU dürfte Sun-Übernahme weiterhin blockieren

Uhr | Aktualisiert
von cwe@netzwoche.ch
Gemäss der britischen Financial Times ist Oracle nicht bereit, Eingeständnisse zu machen bei der Akquisition von Sun Microsystems. Die EU hatte Bedenken geäussert, dass sich Oracle durch die Einvernahme von Suns Open Source-Datenbank MySQL eine marktbeherrschende Stellung erkaufe und auch die Weiterentwicklung von MySQL behindere. Offensichtlich ist es beim Treffen zwischen der EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes und der Oracle-Präsidentin Safra Catz im Oktober zu keiner Annäherung der Positionen gekommen. Erwartet wird nun, dass Brüssel in den nächsten Tage offiziell reagiert und Oracle den Einwand gegen die geplante Übernahme zustellt. Es ist nicht anzunehmen, dass Oracle-Chef Larry Ellison klein bei gibt: So hatte Oracle seinerzeit bei der Übernahme von Peoplesoft einen Rechtstreit gegen die US-Wettbewerbsbehörde geführt und gewonnen. Zudem wurde die Sun-Übernahme von den US-Behörden bereits genehmigt. Damit bahnt sich ein transatlantischer Streit an, bei dem es vorläufig nur ein Opfer gibt: Sun Microsystems. Gemäss eigenen Angaben verliert der kriselnde Konzern mit jedem verzögerten Monat 100 Millionen Dollar Umsatz. Eine länger anhaltende EU-Blockade könnte somit Sun früher oder später in die Insolvenz treiben.
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