Larry Ellison mag keine Passwörter
Larry Ellison hat in seiner Keynote an der Oracle Cloud World über die bereits angekündigte Partnerschaft mit AWS gesprochen. Damit will Oracle Multi-Cloud-Szenarien vereinfachen. Ausserdem sprach er über KI und Cloud-Sicherheit und erklärte, warum Passwörter böse sind.
Larry Ellison, Executive Chairman und CTO von Oracle, hat an in seiner Keynote an der Oracle Cloud World in Las Vegas die Themen Multicloud, KI und Cloudsecurity in den Mittelpunkt gestellt. Ellison, der am 17. August 80 Jahre alt geworden war, betonte, dass "Clouds offener" und die bisherigen "eingezäunte Gärten" überwunden werden müssten. Die Interoperabilität zwischen Clouds sei entscheidend für die Zukunft, da viele Unternehmen etwa Oracle Exadata-Datenbanken auf AWS betreiben wollten. Doch insbesondere in der Cloud des Erzrivalen AWS funktionierte Oracle-Datenbanken in der Vergangenheit nicht optimal.
Ellison hob hervor, dass Netzwerkintegrationen oft komplex und die Geschwindigkeit problematisch sei. Eine bessere Lösung, so Ellison, sei es, Oracle-Datenbanken direkt in AWS zu integrieren. Diese Integration war Teil der Ankündigung einer neuen Partnerschaft zwischen Oracle und AWS, die genau dies umsetzen soll. Laut Ellison ist diese Lösung lange von den Kunden gefordert worden. Auf der Bühne gesellte sich Matt Garman, CEO von AWS, zu Ellison, um weitere Details zur Partnerschaft zu erläutern.
Larry Ellison (l.) von Oracle spricht mit AWS-CEO Matt Garman über ihre neue Partnerschaft. (Source: Screenshot Netzmedien von Youtube)
Ein weiterer Gast, Andy Zitney, CTO des Assetmanagers State Street, erklärte, wie sein Unternehmen von der AWS-Integration profitieren werde. Zitney sagte, dass State Street weltweit in rund 43 Rechenzentren operiere, was die Wichtigkeit einer reibungslosen Multi-Cloud-Umgebung unterstreiche.
Ellison führte weiter aus, dass Oracle seine Oracle Cloud Infrastructure (OCI) nun in den Rechenzentren der grossen drei Cloud-Anbieter – AWS, Google und Microsoft – sowie bei Anbietern wie Fujitsu und NTT bereitstelle. Diese Erweiterung sei Teil der Strategie, Oracle als den engagiertesten Anbieter im Bereich Multi-Cloud zu positionieren. Auch die Gleichheit von Oracles privater und öffentlicher Cloud betont Ellison, was besonders für Unternehmen mit sensiblen Daten von Bedeutung sei.
KI und Cloud Sicherheit
Im zweiten Teil seiner Keynote widmete sich Ellison dem Thema künstliche Intelligenz (KI) und Cloud-Sicherheit. Ransomware-Angriffe seien auf dem Vormarsch, und KI werde laut Ellison dabei helfen, Sicherheitslücken zu schliessen. Oracle habe bereits damit begonnen, KI einzusetzen, um die Cloud-Sicherheit zu verbessern. Ellison postulierte einmal mehr die Abschaffung von Passwörtern. "Passwörter sind eine schreckliche Idee", entsetzte sich Ellison und führte biometrische Authentifizierung als sicherere und benutzerfreundlichere Alternative an. Systeme, die durch Fingerabdruck- oder Gesichtserkennung geschützt seien, seien schwerer zu knacken, sagte Ellison.
Datensicherheit, Anwendungssicherheit, Benutzeridentität und Netzwerksicherheit sollen ausserdem durch den Einsatz autonomer Systeme gestärkt werden, die menschliche Fehler – eine der Hauptursachen für Sicherheitslücken – weitgehend eliminieren. Die Oracle Autonomous Database sei ein Beispiel dafür. Sie konfiguriert, patcht und verwaltet sich selbst, ohne dass menschliches Eingreifen erforderlich ist, wie Ellison sagte. "Die Zukunft liegt in autonomen Systemen", erklärte er weiter. "Durch den Wegfall menschlicher Interaktion in der Datenbankverwaltung minimieren wir Fehler und verbessern die Sicherheit. No human labour, no human error", sagte der Oracle-Gründer.
Ellison stellte auch Oracles Sicherheitsstrategie innerhalb der Oracle Cloud Infrastructure vor. Besonders das Zero Trust Packet Routing (ZPR) sei ein wesentlicher Fortschritt, um Netzwerksicherheit zu gewährleisten. Dieses ermögliche eine hohe Performance bei maximaler Sicherheit. In Kombination mit biometrischer Identität könnten so "die meisten ernsthaften Cyberangriffe" abgewehrt werden.
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