Tippverhaltensbiometrie

Persönliches Tippverhalten als Passwort

Uhr | Aktualisiert

Eine von Forschern entwickelte Software will das Einloggen über Passwörter und Smartcodes abschaffen. Die Software basiert auf Tippverhaltensbiometrie. Diese geht davon aus, dass jeder Nutzer ein so individualisierbares Tippverhalten hat, dass Angriffe auf Passwörter verunmöglicht werden.

(Quelle: FreeStockPhotos)
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Einfache Passwörter sind leicht zu knacken, und komplexe schwer zu merken. Mit dem Ansatz "Zeige mir, wie du tippst und ich sage dir, wer du bist" könnte die Tippverhaltensbiometrie das Problem bald lösen. Ein Forscherteam an der Universität Regensburg hat dafür das Psylock-Verfahren entwickelt.

Mit dem Psylock-Verfahren sollen Passwörter und Smartcards überflüssig werden. Stattdessen wird auf die Computertastatur zurückgegriffen, die per Sensor das Tippverhaltens analysieren soll. Dieses sei nämlich so individuell wie eine persönliche Handschrift, mit Unterschieden bei Rechts- oder Linkshändigkeit, Schreibrythmus, Geschwindigkeit, Beweglichkeit der Finger und Konstanz des Tippens. Sogar Veränderungen im Tippverhalten erkenne die Software, so die Forscher.

Das Verfahren analysiert beim Abtippen eines frei wählbaren Satzes die individuellen Merkmale des Tippverhaltens des Nutzers. Daraus ergebe sich ein unverwechselbares Muster. Dieses wird bei jedem Login-Versuch zum Vergleich beigezogen.

Die Software helfe Serienbetrug im Internet zu verhindern. Denn unterschiedliche Tippproben einer Person weisen eine hohe Übereinstimmung aus, so die Entwickler. Die Software integriere sich in E-Commerce-Systeme und erkenne automatisierte Bot-Anmeldungen. Da diese menschliches Tippverhalten noch nicht nachmachen können, könne man sie blocken.

Das Angebot ist hierzulande exklusiv bei Boll Engineering erhältlich.