Strategie

Siemens IT will im privaten Sektor stärker werden

Uhr | Aktualisiert

Anlässlich eines Medienanlasses gab die Schweizer Geschäftsleitung von Siemens IT Solutions und Services bekannt, dass der IT-Dienstleister nach Grossaufträgen der öffentlichen Hand (biometrischer Pass, LSVA-Gerät) künftig im privaten Sektor stärker Fuss fassen will - insbesondere dank Outsourcing-Deals.

Im Dezember 2010 ist bekannt geworden, dass die französische Atos Origin mit dem IT-Dienstleister von Siemens IT Solutions und Services (SIS) zusammenspannen will. Gestern orientierten die Schweizer Geschäftsleiter von SIS, CEO Reto Gutmann und CFO Rolf Lichtin, über die künftige Ausrichtung.

Ausbau in privatem Sektor

Ein kurzer Rückblick: SIS arbeitete im vergangenen Jahr in der Schweiz - im Gegensatz zu anderen Ländergesellschaften - profitabel. Sowohl beim Umsatz (235,6 Millionen Franken, plus 61 Millionen) wie auch beim Auftragseingang (237,9 Millionen Franken, plus 8,4 Millionen) und bei den Mitarbeiterzahlen (440, plus 40) konnte man zulegen. Im selben Stil soll es weiter gehen.

Die Prioritäten liegen in der Zukunft indes etwas anders als noch in den vergangenen Jahren: Dank Grossaufträgen der öffentlichen Hand (biometrischer Pass, LSVA-Geräte) konnte der IT-Dienstleister einen überdurchschnittlichen Anteil an Leistungen für den öffentlichen Sektor erbringen. Gemäss Gutmann könne man diesen künftig nicht mehr im selben Ausmass halten. Umso mehr wolle man im privaten Sektor Fuss fassen - insbesondere dank Outsourcing-Deals im industriellen Sektor.

Lokale Verankerung wichtig

Die Geschäftsleitung ist zuversichtlich, die gesteckten Ziele erreichen zu können. SIS wolle in Zukunft vor allem auch im mittleren Segment Aufträge gewinnen, so Gutmann. Dabei helfe die Positionierung von SIS als lokaler Player mit eigenen Rechenzentren und Entwicklern in der Schweiz. Die ganz grossen wie auch kleinen Aufträge überlasse man getrost der Konkurrenz.

Gemeinsam mit Atos Origin sei man in der Lage, im Schweizer Outsourcing-Geschäft zusätzliche Marktanteile zu erobern, sind die beiden SIS-Geschäftsleiter Gutmann und Lichtin überzeugt. Noch nicht bekannt ist indes, wie der neue Player, der ab dem 1. Juli am Markt autreten soll, heissen und wie dessen Struktur aussehen soll.